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Spielberichte

„Zu Null“ zu sechs Punkten: Löwen siegen in Düsseldorf

Cody Brenner führt die Löwen mit einem 33-Saves Shut-Out zum ersten 6-Punkte-Wochenende und zum vierten Sieg in Serie.

Düsseldorf (DJ) - Manchmal braucht es auch einen „dreckigen“ Sieg. Das bessere Team waren die Löwen beim heutigen Auswärtsspiel in Düsseldorf nicht. Dennoch gewann Frankfurt im PSD-Bank Dome vor 6.354 Zuschauern am 7. Spieltag der laufenden PENNY DEL-Saison mit 3:0 (2:0, 1:0, 0:0). Cam Brace in Überzahl, Markus Lauridsen und Daniel Pfaffengut trafen für die Löwen, deren bester Mann heute eindeutig im Tor stand: 33 Saves und kein Gegentor standen am Ende für Cody Brenner zu Buche, der dritte Shut-Out seiner Profi-Karriere, der dritte gegen Düsseldorf.

Gastfreundliche Hausherren

Zu Spielbeginn gab sich die DEG als freundlicher Gastgeber und lud die Löwen mit zwei frühen, aufeinander folgenden Strafen (Blank 4. Min, Wirth 7. Min) ein, ins Spiel zu kommen. Verstrich das erste Powerplay noch ergebnislos, schlugen die Löwen im zweiten Überzahlspiel dankend zu: Auf Vorlage von Carter Rowney und Maksim Matushkin tapezierte Cam Brace den Puck aus dem rechten Bullykreis über DEG-Goalie Henrik Haukelands Fanghand ins lange Eck.

Mit dem Momentum in den eigenen Reihen überstanden die Löwen dann sogar 52 Sekunden in doppelter Unterzahl nachdem Carter Proft und Maksim Matushkin wegen zweimaligem Beinstellens auf die Strafbank mussten. Vor allem läuferisch und mit viel Einsatz klärten die Löwen etliche Situationen schon bevor es brenzlich werden konnte- und kamen selbst zu Kontergelegenheiten: Carter Proft brach in Unterzahl aber lieber ab, um mehr Zeit von der Uhr zu nehmen (10.), Markus Schweiger scheiterte am glänzend parierenden Haukeland 13.).

Löwen brennen auf kleiner Flamme

In dieser Phase kontrollierten die Löwen die Partie, ohne allerdings zu dominieren. Dies gelang dem Team von Tom Rowe am gesamten Abend praktisch nie, sehr zum Missfallen des Head-Coaches. Vielmehr war es der Abschlussschwäche der DEG (in sechs Partien dieses Jahr bisher nur 12 Tore) zu verdanken, dass der Spielverlauf für die Löwen nie wirklich kritisch wurde.

Wohlgemerkt nicht weniger Anteil daran hatte aber auch Cody Brenner, der alle Düsseldorfer Gelegenheiten souverän klärte. Zwar waren unter seinen 33 Saves etliche, die ihn nicht wirklich forderten, weil Düsseldorf immer wieder sehr schnell abschloss und der stets gut positionierte Brenner so einfach nicht bezwungen werden kann. Den „Game-Winning-Save“ verbuchte er in der 50. Minute, in der Alexander Blank allein vor ihm auftauchte und versuchte die Scheibe an ihm vorleizulegen. Brenner aber ging die seitliche Bewegung von Blank perfekt in Position mit und blockte nicht nur den initialen Schuss, sondern auch den Rebound.

Kalt wie eine Löwen-Schnauze

Zum Glück erwiesen sich die Löwen heute in der Offensive als mindestens so eiskalt wie der Spieluntergrund. Als sich Düsseldorf in der 14. Minute zu eng vor das eigene Tor locken ließ, eröffnete sich viel Platz im Rückraum der Offensivzone. Dies nutzte Dennis Lobach mit einer überlegten Ablage auf Markus Lauridsen, der Maß nahm und die Scheibe trocken in die Maschen zimmerte (14.).

Das Versicherungstor zum 2:0 gab den Löwen einen ordentlichen Bissen Sicherheit. Auch um die mittlerweile schon fast zur „Gewohnheit“ gewordenen Strafe wegen zu vielen Spielern auf dem Eis unbeschadet zu überstehen. Im nunmehr dritten Spiel in Serie unterlief den Löwen ein solcher Wechselfehler.  

Müde Löwen?

Und irgendwie schien dieses Malheur die „Initialzündung“ gewesen zu sein, ab der die Vehemenz mit der Tom Rowe seinen Kaugummi traktierte deutlich zunahm.  Denn spätestens ab dem zweiten Drittel erlaubten die Löwen es Düsseldorf die deutlich aktivere Mannschaft sein. Angetrieben von nichts weniger als purem Einsatz erliefen sich die DEG zunehmend mehr Scheiben, störten nicht nur den Frankfurter Spielaufbau sondern verhinderten des Öfteren auch die saubere Befreiung der Löwen aus ihrer eigenen Zone. Nach 7 zu 9 Torschüssen für die Löwen im ersten Drittel, drehte die DEG die Verhältnisse im 2. Drittel auf (summiert) 19-14, bis zum Spielende gar auf 33 zu 21. Insgesamt kam die DEG auf 58 abgegebene Schüsse, Frankfurt nur deren 37. Und das, obwohl die Löwen bei den Bullies, entgegen aller bisherigen Saisonspielen, einmal das (deutlich) bessere Team war und 37 zu 27 Anspiele gewann.

Aus genau solch einem Bullygewinn entsprang in der 38. Minute das unerwartete 3:0 für die Löwen. Daniel Pfaffengut holte den Puck in die eigenen Reihen, Maksim Matushkin brachte ihn aus der Distanz mit einem präzisen Handgelenksschuss durch den dichten Verkehr aus Tor. Henrik Haukeland konnte nur nach vorne abwehren, wo die Scheibe Pfaffengut vor die Kelle fiel. Durch die Beine von Cam Brace und Haukeland versenkte der Löwen-Topscorer den Puck zu seinem fünften Saisontreffer.

Während sich Hobby-Psychologen die Hände ob des „kristischen Zeitpunktes“ des Gegentreffers kurz vor der Pause rieben, machte Düsseldorf im Schlussdrittel da weiter, wo sie zuvor gestört wurden. Cody Brenner aber ebenso. Nur einmal wurde Brenner überwunden: In der 43. Minute setzte Alex Ehl die Scheibe an Brenner vorbei an den Pfosten. Der „beste Freund des Goalies“ hielt die Scheibe aber ebenso aus dem Tor wie Brenner bis zur Schlusssirene selbst.

Ausblick

Nach dem Road-Trip ist vor dem nächsten Auswärtsspiel: Das erwartet die Löwen am kommenden Freitag, den 11.10.24, in Augsburg. Spielbeginn bei den Panthern ist um 19.30 Uhr. Am Sonntag (13.10.24) dann folgt „endlich“ das nächste Heimspiel, wenn die Eisbären Berlin ab 19.15 Uhr in der NIX Eissporthalle gastieren. Tickets für die Partie gibt es natürlich im Löwen-Ticket-Shop. Und selbstverständlich überträgt MAGENTA SPORT alle Partien live und in Farbe.

 

Düsseldorfer EG – Löwen Frankfurt 0:3 (0:2, 0:1, 0:0)

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