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Spielberichte

Verpasste Befreiung(en): Löwen unterliegen in München

Trotz vier Toren gegen den EHC München unterliegen die Löwen im neuen SAP Garden mit 4:5.

München (DJ) – Siege gegen Mannheim, Ingolstadt, Berlin, ein Punkt aus Köln- da hätte auch was gegen München drin sein können. Und das wäre es am 34. Spieltag der laufenden PENNY DEL Saison wohl auch gewesen, hätte die Löwen im neuen SAP Garden vor 10.796 Zuschauern nicht wieder einmal eines ihrer „typischen“ zweiten Drittel ereilt. Im Schlussabschnitt legten die Löwen nochmal alles aufs Eis, aber letztlich kam die Aufholjagd zu spät: 5:4 ging die Partie an München. Für die Löwen trafen Cam Brace, Dennis Lobach, Carter Rowney und Daniel Pfaffengut. Im Tor verbuchte Jussi Olkinuora 30 Saves.

Die Moral eines Derbysiegers

Insgesamt vier unbeantwortete Tore fingen sich die Löwen zwischen der 25. und der 44. Spielminute. Aus einer 2:1-Führung nach dem ersten zwanzig Minuten wurde so eine 2:5-Hypothek zu Beginn des Schlussdrittels. Selbst für die Sieger des größten Derbys aller Zeiten heute eine Nummer zu groß.
Wenngleich Head-Coach Tom Rowe unterstrich mit welchem Selbstverständnis er und sein Team eine solche Situation zu bewältigen gedenken: 9:20min vor dem Ende setzte Rowe alles auf eine Karte und beorderte Goalie Jussi Olkinuora aus dem Tor. Wohlgemerkt nicht als Wechsel gegen Cody Brenner sondern zu Gunsten eines sechsten Feldspielers. Und es dauerte ganze 17 Sekunden, ehe die Löwen zubissen. Linus Fröberg gewann das Bully, drückte den Puck direkt in Richtung Tor, wo Carter Rowney die Scheibe irgendwie über die Linie presste.
Fünf Minuten später hielt Julian Napravnik die Scheibe gut im Drittel, Andy Welinski zog von der blauen Linie ab und vor dem Tor wühlte Daniel Pfaffengut den Puck schließlich vorbei an Münchens Goalie Christopher Kolarz ins Tor. Wie schon mehrfach gegen Mannheim gesehen, sprang auch in dieser Szene der Puck äußerst dynamisch von der „Kick-Leiste“ zurück ins Spiel, wo Pfaffengut dies gegen Münchens Back-Up perfekt nutzte.

Kolarz löste Stammgoalie Mathias Niederberger nach dem ersten Drittel ab, der gegen die Löwen zwei Gegentore aus dem sagenumwobenen „Nichts“ gefangen hatte. Wobei man Niederberger selbst wenig Vorwurf machen konnte: Das 1:0 durch Cam Brace war ein Alleingang des Löwen Topscorers, der nach einem Bullygewinn von Daniel Pfaffengut in der neutralen Zone durch einen perfekten, langen Aufbaupass von Kevin Maginot, direkt in die berühmte „Schnittstelle“ der Abwehr, bedient wurde und im eins-gegen-Null Niederberger einfach vernaschte.
Das 2:1 der Löwen durch Dennis Lobach fiel bei einem Konter, den Lobach aus dem linken Bullykreis abschloss. Der „perfekte“ Screen eines Münchner Abwehrspielers machte den Schuss für Goalie Niederberger unseh- und unhaltbar.

Ein Rookie verleiht Flügel

Der „Wake-Up-Call“ von Münchens Head-Coach Max Kaltenhauser zum Start des zweiten Drittels war aber wohl genau das, was sein Team benötigte. Vor dem jungen Deutschen, der heute sein DEL-Debut im Tor feierte, rückte die Defense sichtlich enger zusammen und lies (noch) weniger Schüsse der Löwen zu. Vor allem aus der Mitteldistanz auf Höhe der Bullykreise kam praktisch kaum noch ein Abschluss der Löwen zustande. Distanzschüsse und Rebounds im Slot waren fortan das einzig mögliche Mittel für Frankfurt.
Auf der Gegenseite bekam RedBull die wohlbekannten Flügel. William Butcher glich die Partie zunächst in der 25. Minute aus, als die Löwen den Puck zuerst nicht aus dem Drittel geklärt bekamen und Olkinuora nach „eineinhalb“ Saves nicht rechtzeitig auf die Beine und in Position kam um Butchers Böller aus dem Zentrum zu parieren.
Maximilian Dauber besorgte die 3:2-Führung für München, ebenfalls im mindestens dritten Versuch, nachdem die Löwen den Puck zuvor nicht aus der Gefahrenzone bekamen (29.). Eineinhalb Minuten vor der zweiten Pause traf dann noch Yasin Ehliz im Powerplay aus dem zentralen Slot, wo er -selbst für ein Powerplay- zu viel Platz bekam, um Maß zu nehmen und den Puck im Löwen-Tor zu versenken.
Schon beim 1:1-Ausgleich durch Nico Krämmer ließen die Löwen an dieser kritischen Stelle etwas zu viel Freiraum, so dass Krämmer einen Rebound nach einem Schuss von Eder zu fassen bekam und im Tor versenken durfte.

Als dann im dritten Drittel die Löwen durch ein weiteres verpasstes Zone-Clearing die Hausherren zum 5:2 einluden, was Filip Varejcka auch dankend annahm, schien die Partie im neuen SAP Garden des EHC München entschieden zu sein. Aber die Löwen zeigten nicht nur Moral, sondern auch, dass sie, wenn sie eigene Fehler vermeiden, durchaus gegen Top-Teams der Liga mithalten können.
Natürlich ging Olkinuora auch in den Schlussminuten nochmal vom Eis um den Löwen den Feldspieler-Mannvorteil zu geben, doch nach vier Spielen mit insgesamt sieben Toren im Powerplay glückte den Löwen ausgerechnet heute kein Tor mehr „in Überzahl“.

Ausblick

Somit bleibt den Löwen nichts weiter, als die Fehler gründlich zu analysieren, die Partie ansonsten aber schnell abzuhaken und am Freitag, den 10.1.2025, wieder anzugreifen. Dann geht es in der NIX Eissporthalle (Spielbeginn 19.30 Uhr) gegen die Schwenninger WildWings. Tickets für die Partie gibt es, wie gewohnt, im Löwen Ticket Shop.
Am Sonntag, 12.1.2025 reisen die Löwen dann nach Augsburg. Die Partie gegen die Panther im Curt-Frenzel-Stadion beginnt bereits um 14.00 Uhr. Natürlich überträgt MAGENTA SPORT alle Begegnungen live.

 

EHC RedBull München – Löwen Frankfurt 5:4 (1:2, 3:0, 1:2)

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