Tolle Kulisse zum Saisonstart!
Eine Minute entscheidet
Wer dachte, dass den Löwen die sommerliche Witterung besser liegen würde als den Roosters, der sah sich getäuscht. Im Gegensatz zu Westerwald-Hähnchen konnten den Iserlohner Roosters weder die Wärme noch das berüchtigt weiche Eis in der Eisporthalle etwas anhaben. Und so verließen die Gäste nach 60 Minuten als Sieger das Spielfeld gen Sauerland. Und dass, obwohl die Löwen von den eigenen Anhängern von Beginn an frenetisch nach vorne gepusht wurden und die Partie in der 54. Minute scheinbar gekippt hatten: Ben Blood schlenzte den Puck aus dem Bully-Kreis gen Iserlohner Tor, vor dessen der heute omnipräsente Chad Nehring Roosters Goalie Andreas Jenike und den Verteidiger beirrte so dass die Scheibe letztlich irgendwie zum 2:2 im Netz zappelte (54.). Nach dem die Löwen bis zu Beginn der Schlussabschnitts noch 0:2 zurücklagen und ihnen vor allem nach vorne wenig Zwingendes gelingen wollte, schien der Ausgleich das Momentum auf Seiten der Frankfurter gezwungen zu haben.
Doch schon im nächsten Wechsel revidierte Drew LeBlanc den Ausgleich. Mit einem perfekt platzierten Handgelenksschuss in den Winkel überwand er Joe Cannata im Tor der Löwen und erzielte den 2:3-Siegtreffer für sein Team.
Ein wenig herzliches Willkommen
Cannata bekam den ersten Start der Saison im Tor der Löwen; Zeit zum Eingewöhnen gab es für den Neuzugang aus Oskershamn aber nicht: Schon in der 2. Minute sah er sich einem blanken Alleingang von Yannick Proske gegenüber, der sich für den Iserlohner aus einem Puckgewinn durch einen riskanten Querpass der Löwen an der blauen Linie in Überzahl ergab. Obwohl Proske seine Finte durchaus gefällig ausführte, war an Cannatas rechtem Schoner kein Vorbeikommen.
Dem Einstand nach Maß folgte allerdings die jähe Abkühlung- wobei Cannata bei beiden Iserlohner Toren eher unfreiwillig im Mittelpunkt stand. Das 0:1 durch Emil Quaas resultierte aus einem eigentlich harmlos anmutenden Distanzschuss mangels besserer Optionen, doch im Slot wurde der Puck für Cannata völlig unsichtbar abgefälscht. Während der Goalie nach rechts driftete, trudelte die Scheibe seelenruhig zentral ins Netz (6.). Ähnlich ergab sich auch das 0:2 durch Colin Ugbekile (15.). Auch der Verteidiger an der Bande der blauen Linie hatte keine andere Option als die Scheibe aufs Tor zu bringen. Und wieder war es ein kleiner „Tip“ kurz vor Cannata, der dem Goalie keine Chance ließ.
Glücklose Löwen
So stand nach dem ersten Drittel ein 0:2 auf der Anzeige, wobei die Löwen eine 30-sekündige doppelte Unterzahl durch starkes Penalty-Killing überstanden (10.) und ein eigenes Tor durch Chad Nehring aufgrund einer Torhüterbehinderung vom exzellent positionierten Schiedsrichter Benni Hoppe nicht anerkannt wurde (18.).
Mit dem Rückstand als Hypothek versuchten die Löwen ab dem 2. Drittel die Roosters deutlich früher in deren Stall zu stören. Einigen Puckgewinnen standen allerdings ebenso viele Konter gegenüber, bei denen Cannata abermals in den Mittelpunkt rückte. Gegen Schiemenz (22.) und LeBlanc (26.) blieb der Frankfurter Goalie aber Sieger.
Zwei Strafen gegen Iserlohn (Broda und LeBlanc, beide 28.) ermöglichten den Löwen eine fast zweiminütige doppelte Überzahl, in der sie die Zone der Roosters auch standesgemäß belagerten, die Scheibe aber nicht im Tor von Andreas Jenike unterbrachten. Cam Brace (29.), Carter Rowney (29.) wie auch Chad Nehring (30.) scheiterten allesamt am Iserlohner Schlussmann, bzw. dessen Defensive, die mit sehr aktiven Stöcken etliche Pässe und Schüsse vom Kurs abbrachten.
Das Momentum in der Achterbahn
Das Momentum fuhr das gesamte Spiel über Achterbahn auf der Dippemess vor der Halle. Drückten die Löwen eben noch mit 5-gegen-3 Spielern, brachte eine Strafe gegen Dominik Bokk (31.) postwendend Iserlohn wieder in die Offensive.
Erst nach Ablauf dieser Sequenz strukturierte sich die Partie- zumindest bis Michael Dal Colle dank eines perfekten Tips in der neutralen Zone auf die Reise gen Löwen-Tor geschickt wurde. Doch auch gegen den einstigen 5th-overall Pick der New York Islanders parierte Joe Cannata, diesmal mit dem Blocker oben rechts (37.). Dank Cannatas Reaktion gegen einen Abschluss von Mitch Eliot blieb das zweite Drittel bis zum Ende torlos.
Neben dem unberechenbaren Faktor „Glück“, wie bei Iserlohns Toren, fehlte den Löwen bis dato vor allem ein Quantum Präzision im Spiel um die Roosters nachhaltiger in Bedrängnis bringen zu können. Immer wieder rutschte der Puck über den Schläger, kam der Pass nicht auf die Kelle, wurde der One-Timer nicht voll getroffen. Auch im ersten Powerplay des Schlussabschnitts (ab 45.) quälte die Löwen dieser Makel, bis Cam Brace den Bann mit aller Macht brach. Auf Vorlage von Chad Nehring, hämmerte Brace die Scheibe in die Maschen und brachte die Eissporthalle zum Jubeln (47.).
Eine gleichzeitige Strafe gegen Labrie sowie eine Minute später gegen Eliot ermöglichte den Löwen abermals eine doppelte Überzahl, doch trotz enormen Drucks und bester Gelegenheiten von Brace (48.) und Bokk (49.) überstanden die Gäste die Druckphase der Löwen irgendwie unbeschadet.
Doch so aufgewärmt es klingt: Mit dem Anschlusstreffer waren plötzlich andere Löwen auf dem Eis. Wenngleich sie immer noch mit den zuvor benannten Symptomen kämpften, kompensierten sie diese zunehmend mit Dynamik und Kampfgeist und kamen so zum Ausgleich. Einzig auf LeBlancs Treffer zum 2:3 (54. Min.) vermochten sie, trotz obligatorischer 6-Mann-Schlussoffensive keine Antwort mehr zu geben.
Ausblick
Weiter geht es für die Löwen am Sonntag, 17.09.2023, gegen die Augsburger Panther. Spielbeginn im Curt-Frenzel-Stadion ist um 19.00 Uhr. Das nächste Heimspiel bestreiten die Löwen dann bereits am Donnerstag, den 21.09.2023 wenn die gern gesehenen Pinguins aus „Fischtown“ Bremerhaven in der Eissporthalle gastieren. Tickets für die Partie gibt es jetzt schon im Löwen-Ticket-Shop. Wie gewohnt, überträgt MAGENTASPORT alle Partien live.
Löwen Frankfurt – Iserlohn Roosters 2:3 (0:2, 0:0, 2:1)
Statistik: PENNY DEL - Spieldetails (penny-del.org)