Showdown in Bembeltown
ERC Ingolstadt: Noch auf dem Sprung in die Top-6?
Der ERC Ingolstadt, aktuell auf Tabellenplatz 9 liegend, hat die Qualifikation für die erste Playoff-Runde bereits sicher. Mit fünf Punkten Rückstand auf Schwenningen schielen die Panther allerdings noch auf den sechsten Platz. Diesen schienen die Panther bis Ende Dezember praktisch sicher zu haben, dann allerdings ereilte die Panther eine Negativserie mit zehn Niederlagen in zwölf Spielen. Erst Anfang Februar glückte dem Team von Head-Coach Mark French der Turnaround mit einem Sieg gegen Iserlohn. In den nächsten fünf Partien gelangen vier weitere Erfolge, jüngst gegen niemand geringeren als Bremerhaven.
Die Panther scheinen also genau rechtzeitig vor den Playoffs wieder ihren Biss gefunden zu haben- was die Aufgabe für die Löwen natürlich noch etwas schwieriger macht. Gleichwohl ist der ERCI eine Mannschaft, die den Löwen in dieser Saison vergleichsweise „liegt“: Eine 2:4-Niederlage steht zwei 3:2-Siegen der Löwen gegenüber. Einer davon war am 11.1. das Ende der eigenen Niederlagenserie.
Top-Scorer der Panther sind aktuell Daniel Pietta (7 T, 27 A, 34 P), Wayne Simpson, Matt Bodie (beide 27 P) und Wojciech Stachowiak (25 P). Torhüter Michael Garteig gehört mit einer Fangquote von 91,55 % und einem Gegentorschnitt von nur 2,16 zu den besseren Goalies der PENNY DEL. Überhaupt ist die Defensive das Prunkstück der Ingolstädter. Mit nur 125 Gegentoren kassierten lediglich drei Teams noch weniger Treffer als der ERC. Auch das Penalty-Killing ist mit 85,19 % in den Top 4 der Liga, das Powerplay (16,22 %) rangiert ligaweit allerdings nur auf Rang 11.
Iserlohn Roosters: Nemesis der Löwen?
Gegen die Iserlohn Roosters haben die Löwen diese Saison noch eine Rechnung offen. Eigentlich sogar drei, denn die Sauerländer gewannen alle bisherigen Aufeinandertreffen beider Teams (2:3, 2:5, 0:4). Und „ausgerechnet“ das 4:0 gegen die Löwen war der Wendepunkt in Iserlohns Saison. Rangierten die Roosters zuvor teilweise fast schon abgeschlagen am Tabellenende, starteten die Hähne danach eine schier unglaubliche Serie mit zehn Siegen aus 16 Spielen. Damit gelang nicht nur der Anschluss an den Rest der Liga, sondern auch das Verdrängen von (aktuell) Augsburg ans Tabellenende. Mit 54 Punkten liegen die Roosters aktuell vier Punkt vor Augsburg und einen Punkt hinter den Löwen. Je nach Ausgang der Partien am Freitag könnten sich am Sonntag sogar beide Teams den Klassenerhalt sichern.
Ein Gentlemen’s Agreement oder auch nur in Ansätzen freundschaftliches Spiel dürfte mit Blick auf die Historie zwischen Löwen und Roosters allerdings ausgeschlossen sein. Abgesehen von den Adlern (und evtl. Köln) ging es wohl gegen kaum ein DEL-Team in der Vergangenheit so regelmäßig hitzig zur Sache wie gegen Iserlohn. In diesem Sinne passt es, dass „ausgerechnet“ dieses Duell am vorletzten Spieltag auf dem Plan steht.
Topscorer der Roosters sind aktuell Michael Dal Colle (16 T, 25 A, 41 P) und Tyler Boland (19 T, 20 A, 39 P). Dass die Stats der beiden Torhüter Kevin Reich (88,24 SV%) und Andreas Jenike (90,51 SV%) in den Ranglisten nicht auf den vorderen Plätzen zu finden sind, überrascht wenig: Mit 175 Gegentoren (3,6 pro Spiel) ist Iserlohn die „Schießbude“ der Liga. In den vergangenen 17 Partien stand das Scheunentor der Sauerländer aber deutlich weniger offen und die Roosters kassierten nur noch 2,6 GGT/Spiel. In Unterzahl ist Iserlohn dennoch (weiterhin) das schwächste Team der Liga (75,68 %), deutlich besser läuft es im Powerplay (18,30 %) wo sie praktisch gleichauf mit den Löwen (18,39 %) liegen.
Löwen Frankfurt
Fünf Punkte trennen die Löwen aktuell vom Tabellenende. Je nach Ausgang der Partie vom Tabellenletzten Augsburg in Bremerhaven am Freitag, könnte den Löwen schon ein Punkt in Ingolstadt zum (praktischen) Klassenerhalt genügen, denn beim Torverhältnis liegt Frankfurt deutlich vor Augsburg (-16 ggü. -34). In der Theorie wäre bei acht Punkten Rückstand auf Platz 10 sogar noch der letzte Pre-Playoff-Platz in Reichweite, in diese Tabellenrichtung blicken die Löwen allerdings spätestens seit der Niederlage von vergangenen Dienstag gegen den EHC Red Bull München nicht mehr.
Obwohl sie weder gegen Straubing noch gegen München weitere Punkte einfahren konnten, zeigten die Löwen in beiden Partien gute Leistungen. Straubing nahm die Löwen ordentlich unter Beschuss, die Defensive um Julius Hudacek hielt lange Stand und kassierte auch nur zwei Treffer, allerdings gelang den Löwen selbst nur ein eigenes Tor. Gegen München erzielten die Löwen starke vier Tore, allerdings musste die Verteidigung der Klasse der Red Bulls fünfmal nachgeben. Auch in Anbetracht der anstehenden Spiele übernahm Back-Up Marvin Cüpper während des Spiels gegen München den Job im Tor, so dass Julius Hudacek wohl gegen Ingolstadt und Iserlohn wieder zum Einsatz kommen wird.
Auch wenn sich auf den Spielberichtsbögen zuletzt vor allem die Reihe um Rowney/Bokk/Napravnik mit offensiven Punkten eintrug – die guten Leistungen der Löwen in den vergangenen Partien sind dem gesamten Team zuzuschreiben. Neben den beiden bekannten Top-4-Verteidigerpärchen machen auch die Youngster Lua Niehus und Daniel Wirt in Pärchen Nr. 3 einen meist soliden Job. Und Unauffälligkeit ist bei Verteidigern meist ein gutes Zeichen. Abseits der Scheinwerfer im Angriff arbeiten sich die „Bottom Six“ regelmäßig „den Allerwertesten“ auf, reiben den Gegner beim Forechecking in der eigenen Zone und bremsen den Offensivdrang nachhaltig.
Genau diese mannschaftliche Gemeinschaftsleistung wird auch in den kommenden beiden Partien grundlegend für mögliche Punktgewinne sein- an deren Ende dann (hoffentlich) der Klassenerhalt gefeiert werden kann.