Schwäbisches Wochenende für die Löwen
Gegen beide Teams spielten die Löwen bisher je zweimal, wobei die Bilanzen mit jeweils einem Sieg und einer Niederlage vollkommen ausgeglichen sind.
Schwenningen
Vor dem letzten Duell gegen Schwenningen (am 24.11.: 4:3 n.V. für Schwenningen) wurden die Wild Wings hier im damaligen Vorbericht als die „Überraschungsmannschaft“ der laufenden Saison bezeichnet. Und in gewissem Maße trifft dies auf den aktuellen Tabellensiebten auch immer noch zu, auch wenn die Schwäne die letzten drei Spiele verloren und in der Tabelle etwas nach unten rutschten. Mit 42 Punkten liegen die Wild Wings vier Punkte vor den Löwen (Rang 9). Die Defensive ist mit 76 Gegentoren oberer Ligadurchschnitt (Löwen: 80 Gegentore), wobei Starting Goalie Joacim Eriksson heraussticht und auch dieses Jahr wieder zu den besten Torhütern der Liga zählt (Fangquote knapp 92 %, 2,4 Gegentore/Spiel). Mit 81 Toren belegt Schwenningens Offensive aktuell Rang fünf im Ligavergleich. Interessant dabei: Das Powerplay ist mit nur 12,12 % Erfolgsquote das zweitschlechteste der Liga. Im Gegensatz dazu liegen die Löwen mit 22,43 % auf Rang 2 in dieser Wertung. Topscorer der Wild Wings ist Kyle Platzer mit 23 Punkten (8 Tore, 15 Assists) vor Alexander Karachun (12 T, 9 A) und Tylor Spink (5 T, 15 A).
Augsburg
Nach der letztjährigen „Seuchensaison“ läuft es auch in dieser Spielzeit für die Panther nur marginal besser: Auf dem 13. Tabellenplatz liegend gibt eigentlich nur der mit zwei bzw. drei Punkten geringe Abstand zu den davor liegenden Teams Grund zur Hoffnung mit dem Abstieg dieses Jahr nichts zu tun zu haben. Aber die Löwen sollten sich, nicht nur mit dem letzten Spiel aus Iserlohn im Kopf, bei weitem nicht auf eine einfache Partie einstellen: Im letzten Duell behielten die Panther mit 5:2 klar die Oberhand. Und auch Mannheim und München wurden in den letzten Wochen bezwungen. Die Offensive (75 erzielte Tore, gute 10,58 % Schusseffizienz) mit Topscorer Anrei Hakulinen (11 Tore, 12 Assists = 23 Punkte) ist dabei weniger die Schwachstelle der bayrischen Schwaben, als die Defensive die bereits 87 Gegentore gefangen hat. Hervor sticht bei Augsburg vor allem das schlechte Verhältnis zwischen eigenen und gegnerischen Schüssen, das mit – 275 Abschlüssen sehr deutlich die Gegner im Vorteil sieht. Augsburg verbringt (zu) viel Zeit in der eigenen Zone und zu wenig in der Offensive, wie auch das schlechteste Corsi-Verhältnis der Liga (43,07 %) unterstreicht.
Die Löwen
Auch bei den Löwen Frankfurt ist im Verhältnis Offensive/Defensive durchaus noch Luft nach oben (Corsi: 46,64 %). In den letzten elf Partien erzielten die Löwen nie mehr als vier eigene Tore, was auch nur dreimal gelang. Entsprechend unter Druck ist stets die Defensive, die sich nicht viele Fehler und Gegentore erlauben darf, wenn man Punkte mitnehmen möchte. Um nach vorne etwas mehr Biss zu kreieren, setzten die Löwen-Coaches in der Partie gegen Iserlohn auf eine neu formierte Top-Six, was allerdings keinen Erfolg brachte. Entsprechend agierten am vergangenen Sonntag gegen Düsseldorf wieder die bewährten Reihen (Bokk/Rowney/Napravnik und Brace/Kunyk/Cramarossa) zusammen. Julian Napravnik passt sich sichtbar immer besser in seine Formation ein, arbeitet vor allem auch gut nach hinten, aber bei den Löwen hofft man dennoch, dass sich dies auch bald in den Stats niederschlägt. Gleichwohl ist die Ausgeglichenheit in den Top-Six eine große Stärke der Löwen: Schon fünf Stürmer und Verteidiger Maksim Matushkin erzielten über 20 Punkte, Topscorer ist aktuell Cody Kunyk (11 Tore, 18 Assists, 29 Punkte, Platz 2 in der DEL).
Ein „Sweep“ am schwäbischen „Kehrwochenende“ käme den Löwen natürlich mehr als gelegen, um vor den spielintensiven Feiertagen Selbstvertrauen zu erlangen und sich schon vor Weihnachten „on fire“ zu bringen.