Nichts zu holen beim Favoriten: Löwen unterliegen in München
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München (DJ) – Viertes Saisonduell, vierte Niederlage. Leider eine eindeutige Bilanz zu Ungunsten der Löwen- allerdings gegen ein Red Bull München, dass aktuell fast in seiner eigenen Liga spielt. Insofern ist die 3:5-Niederlage am 45. Spieltag der laufenden PENNY DEL-Saison für die Löwen natürlich enttäuschend, aber verkraftbar. Vor 10.796 Zuschauern im SAP Garden zeigten sich die Löwen durchaus engagiert, aber eigene Fehler machten es München (zu) einfach die Partie für sich zu entscheiden. Markus Schweiger, Cam Brace und Daniel Pfaffengut trafen für die Löwen, im Tor verbuchte Thomas Greiss 33 Saves (86,84 SV%).
Fehlstart par excellence
Möglicherweise hätte die Partie ganz anders verlaufen können, wenn die Löwen sich einen anderen Start erspielt hätten. Nur 47 Sekunden waren gespielt, als Erik Brown direkt 2+2 Minuten wegen eines hohen Stocks kassierte und München schon im dritten Wechsel mit einem Mann mehr aufs Eis durfte. Zwar verteidigten die Löwen über drei Minuten lang stark und schenkten dem Münchner Powerplay wenig, dann aber nutzte Yasin Ehliz ein Rebound nach einem Schuss von Chris DeSousa zum 1:0 (5.).
Eine Strafe gegen Carter Rowney brachte die Red Bull-Herde keine zwei Minuten später erneut in Überzahl. Dieses überstanden die Löwen zwar schadlos, aber zum Powerbreak im ersten Drittel hatten sie noch keinen Torschuss zu verzeichnen, München hingegen schon zehn.
Vor allem an der Bande waren die Hausherren stark und entschieden immer wieder wichtige Zweikämpfe für sich. So wie vor dem 2:0 von Andreas Eder: Drei Stürmer setzten beim Dump in die Tiefe nach und verhinderten, dass die Löwen die Scheibe unter Kontrolle bekamen. Mit einem einfachen Pass in Richtung blaue Linie kam Eder in Schussposition und dank der Hilfe von Carter Profts verunglücktem Blockversuch, der für Thomas Greiss zum Screen wurde, schlug die Scheibe im Tor der Löwen ein (19.).
Löwen schlagen sich selbst
In den bisherigen drei Saisonduellen waren die Löwen den stets favorisierten Münchnern fast immer recht ebenbürtig. Und möglicherweise erinnerte Löwen-Head Coach Tom Rowe seine Jungs in der ersten Pause genau an das. Denn im zweiten Abschnitt agierten die Löwen robuster, mutiger und offensiv griffiger. Auch wenn München vor allem zu Beginn noch sehr gute Gelegenheiten hatte (Lancaster, 22., Eder, 24.) arbeiteten sich die Löwen dann immer mehr in die Partie. Dann allerdings versprang Chris Wilkie der Puck im Spielaufbau so „perfekt“ für München, dass Nico Krämer und Maxi Kastner einen zwei-gegen-null Konter laufen und das 3:0 erzielen dürfen (33.).
Tragischerweise wiederholten die Löwen dieses "Kunststück" in der 54. Minute ein weiteres Mal. Diesmal verlor Maksim Matushkin dem Puck im Aufbau an der eigenen blauen Linie gegen Yasin Ehliz, der trocken den fünften Münchner Treffer erzielte.
Drei Treffer genügen nicht
In seiner Entstehung, dem Zeitpunkt und dem Ergebnis hatte der Treffer alles für einen klassischen „Neckbreaker“. 0:3 nach 33 Minuten, in praktisch allen Stats unterlegen und dann auch noch ein Team gegen sich, dass den Löwen einfach überhaupt nichts schenkt.
Doch Markus Schweiger hatte wohl keiner Bescheid gesagt. Wie „Taz“, der tasmanische Teufel der Looney Tunes, brummte Schweiger im Forecheck Emil Johansson den Puck von der Kelle, drehte sich im Bullykreis und schraubte den Puck zum 1:3 an Mathias Niederberger vorbei ins Tor (37.).
Der Treffer gab den Löwen unmittelbar wieder Leben in die eigenen Reihen, doch noch bevor sich das Momentum auf dem Eis niederschlagen konnte, hatte München den drei-Tore-Abstand wieder hergestellt. Und das, zum Ärger von Tom Rowe, durch die freundliche Einladung der Löwen selbst: Nach einem von München gewonnenen Bully verpassten es die Löwen kollektiv ihren Gegner auf dem Eis zu fassen. Erst durfte Tobi Rieder hinter dem Tor völlig frei den Puck bewegen, dann fühlte sich wirklich gar niemand für den in den Slot einrückenden Patrick Hager zuständig. Prompt stand es 4:1 (38.).
Wie es für die Löwen hätte gehen können, zeigten sie erst im dritten Drittel: Ein von Julian Napravnik durch starkes Bandenspiel provozierter Münchner Puckverlust schickte Cam Brace auf die Konterreise. Trotz sichtlich leeren Tanks kam er zum Abschluss und lies mit seinem perfekt platzierten Schuss Mathias Niederberger keine Chance (49.).
Dynamischer Spielaufbau und ein paar zügige Pässe in Kombination mit zielstrebigem Zug zum Tor brachte den Löwen auch noch einen dritten Treffer durch Daniel Pfaffengut (56.), der den Rebound nach einem Schuss von Nate Burns versenkte.
Durch Ehilz' zwischenzeitlichen Treffer zum 5:2 bedeutete Pfaffenguts Treffer allerdings nur noch Ergebniskosmetik.
Ausblick
In der kommende Woche wartet viel Arbeit auf die Löwen: Zunächst empfangen sie am Mittwoch, den 19.2.2025 die Eisbären Berlin in der NIX Eissporthalle (Spielbeginn 19.30 Uhr). Am Freitag (21.2.) gastieren die Löwen dann in Bremerhaven (ebenfalls ab 19.30 Uhr) ehe am Sonntag (23.2.) dann die Düsseldorfer EG nach Frankfurt kommt. Tickets für die Heimspiel gibt es natürlich im Löwen Ticket Shop. Wie gewohnt überträgt MAGENTA SPORT alle Partien live und in Farbe.
EHC Red Bull München – Löwen Frankfurt 5:3 (2:0, 2:1, 1:2)