Löwen reisen zur Steiermark-Trophy
Schon im Sommer frohlockte Sportdirektor Daniel Heinrizi mit Blick auf die Reise nach Graz: „Das wird ein starkes Turnier mit internationalen Vergleichen und zwei Spielen auf Top-Niveau.“
Gut geöltes Stavanger
Schon der Gegner am Freitag hat es in sich: Die Stavanger Oilers sind das dominierende Team der norwegischen Eliteserien mit neun Meistertiteln in den letzten 14 Jahren. Da aktuell Storhamar Titelträger ist, werden die Oilers in der kommenden Saison umso mehr daran setzen, am ende wieder an der Spitze zu stehen. Der Kader der Oilers ist vor allem von norwegischen Landsmännern geprägt. Bekannteste Spieler sind der einst auch zwei Jahre in Krefeld spielende Captain Mathias Trettenes, der nach Stationen in La Chaux de Fonds, Biel und HPK (Finnland) zur letzten Saison wieder nach Stavanger zurückkehrte. Das Tor hütet Clublegende Henrik Holm, der als Norwegens Nationaltorhüter auch schon etliche internationale Spiele Erfahrung sammelte. Löwen-Fans dürfte zudem Nick Dineen noch bekannt sein, der zwischen 2015 und 2017 in Bad Nauheim spielte. Der wohl „größte“ Name im Kader der Oilers ist Neuzugang Pascal Laberge, der 2016 in der 2. Runde des NHL Drafts gezogen wurde. Den Sprung in die beste Liga der Welt blieb Laberge bisher verwehrt, der Kanadier gilt aber als kompletter Center, der bei den Oilers aber durchaus herausstechen dürfte.
Unbekannter zweiter Gegner
Je nach Ausgang der Partie zwischen Frankfurt und Stavanger und dem Gewinner aus der zweiten „Halbfinal“-Partie München oder Graz ergibt sich für die Löwen die Paarung am Samstag. Während RedBull München dem geneigten PENNY DEL Zuschauer natürlich bekannt sind, wären die 99ers aus Graz zumindest der „abwechslungsreichere Gegner“. Mit Trevor Gooch und Kevin Roy verpflichteten die Grazer zwei der letztjährigen Topscorer der internationalen ICEHL. Und auch defensiv rüsteten die Hausherren auf: Verteidiger Korbinian Holzer kam aus Mannheim, Torhüter Jonas Gunnarsson aus Tampere (Finnland).
München wird die Spiele in Graz dazu nutzen, das Team ohne Trevor Parkes zu justieren, der sich in einem Spiel beim EV Zug eine schwere Beinverletzung zugezogen hatte und operiert wurde. Der beste DEL-Torschütze über die vergangenen fünf Jahre ist ein herber Verlust für die Bayern, die dieses Jahr wieder zu den Titelkandidaten in der PENNY DEL gehören wollen.
Komplettes Löwen-Rudel
Die Löwen reisen fast mit dem kompletten Kader nach Graz. Einzig Rodion Schumacher und Hannu Tripcke sind in Frankfurt geblieben und trainieren in Bad Nauheim, wo sie eventuell auch am Wochenende zum Einsatz kommen. Wieder mit dabei der zuletzt noch mit der dänischen Nationalmannschaft bei der (erfolgreichen) Olympia-Qualifikation spielende Markus Lauridsen. Mit Spannung ist zu erwarten, wo Head-Coach Tom Rowe den Verteidiger einsetzen wird. Bisher agierten vorwiegend die Pärchen Matushkin/Kirichenko, McNeill/Wirt und Maginot/Bidoul bzw. Niehus. McNeill und Lauridsen könnten ein starkes Shut-down-Duo bilden, in Kombination mit Matushkin oder Kirichenko hätten die Löwen je einen defensiv und einen offensiver orientierten Verteidiger in der Aufstellung- und somit zwei Pärchen, die jeden Gegner umfassend beschäftigen könnten.
Auch im Sturm ist Rowe (natürlich) noch auf der Suche nach der perfekten Mischung. Dass in den letzten Vorbereitungsspielen die Kombinationen noch nicht so sauber liefen, wie geplant, ist natürlich nichts ungewöhnliches. Nach nunmehr fast zwei Wochen Training seit dem Spiel gegen Krefeld könnte in Graz schon mehr offensive Spielfreude zu Tage treten. Dabei wird ein Augenmerk vor allem auch auf dem Spiel der jungen Talente im Sturm der Löwen liegen, die sich für ihre Rolle in den verschiedenen Sturmformationen empfehlen können.