Advent, Advent die Eisfläche brennt: Löwen treffen auf Mannheim und Düsseldorf
Die Adler: zurück im Aufwind
Dass Löwen und Adler nach 28 Spielen nur drei Punkte trennen, hätte vor der Saison wohl kaum jemand erwartet. Leider liegt dieser Konstellation weniger eine überragende Runde der Löwen in der Tabellenspitzenregion zu Grunde, als vielmehr eine völlig verunglückte Serie der Adler. Nach dem letzten Sieg der Adler gegen Frankfurt (ein 3:2 in Mannheim am 31.10.) verloren die Adler acht der letzten zehn Spiele in der PENNY DEL, dazu auch noch zweimal in der Champions Hockey League (CHL).
Die Niederlagen kosteten Head-Coach Johan Lundskog Ende November den Job, es übernahm Dallas Eakins, der in den letzten vier Jahren Cheftrainer der Anaheim Ducks in der NHL war. Und mit Eakins gelang zuletzt die Trendwende: Trotz 0:2-Rückstand gewannen die Adler noch gegen Düsseldorf sowie vergangenen Sonntag in Berlin mit 3:1. Matchwinner war jeweils Daniel Fischbuch, der in beiden Spielen das Game-Winning-Goal erzielte. Zuvor saß Fischbuch zeitweise auf der Tribüne. Und nicht nur bei Fischbuch scheinen in der Adventszeit die Kerzen wieder zu leuchten: Auch David Wolf und Tyler Gaudet trafen wieder und brachten die Adler rechtzeitig zum Derby wieder in den Aufwind.
Top-Scorer Matthias Plachta (15 Tore, 16 Assists, 31 Punkte) wird das dritte Derby der Saison im „Adler-Schwarm“ aufgrund einer Beinverletzung verpassen. Vermisst wird Plachta vor allem im Powerplay, dass mit nur 13,13 % Erfolgsquote zu den schwächeren der Liga zählt (Löwen: 22,69 %). Im Vergleich zu den Löwen (89 Tore) erzielten die Adler deutlich weniger Tore (73), kassierten aber mit 81 Treffern jedoch auch weniger als Frankfurt (90).
Düsseldorf: langsam in Richtung Mittelfeld
Auch in Düsseldorf läuft diese Saison noch wenig so, wie man sich das bei der DEG ausgerechnet hatte. Im Gegensatz zu Mannheim ist die Ursache hier aber vor allem auf zahlreiche Verletzungen zurückzuführen. Dank Nachverpflichtungen (Kenny Agostino, Luke Green) und der Genesung unter anderem von Brendan O’Donnell ging es zuletzt langsam aber sicher aus dem Tabellenkeller in Richtung Platz 10.
Motor des Aufwärtstrends ist vor allem die erste Sturmreihe um Top Scorer Phil Varone (10 T, 14 A, 24 P), Kenny Agostino (7 T, 16 A, 23 P) und Brendan O’Donnell (12 P und 10 Spielen). Dennoch ist der Sturm mit nur 66 erzielten Toren, dem schwächsten Powerplay der Liga (12,15 %) und eine Schussquote von nur 8,76 % (Mannheim 8,72%, Löwen bestes Team der Liga mit 11,70%) noch immer der Schwachpunkt der Rheinländer.
Obwohl Düsseldorf tendenziell viel Zeit in der Defensive verbringt (Corsi 47,98 %) kassierten sie nur 78 Gegentore (Platz 6 in der Liga) – nicht zuletzt dank Top-Goalie Henrik Haukeland, der seinem Team praktisch im Alleingang schon so manchen Punkt sicherte (Differenz Gegentore zu erwarteten Gegentoren: 20,65, zum vgl. Joe Cannata: -6,39).
Die Lage bei den Löwen
Bei den Löwen Frankfurt läuft in der Adventszeit noch nicht viel zusammen. Aus den sechs Spielen im Dezember gewann sie lediglich eines: das Heimspiel gegen Düsseldorf. Insgesamt 90 Gegentore nach 28 Spielen bedeuten einen Schnitt von über 3,2 Gegentoren pro Spiel und eine ordentliche Hypothek für den Sturm, der dieses „Defizit“ ausgleichen muss. Was durchaus auch gelingt: Nur zwei Teams (Berlin und Köln) sind offensiv erfolgreicher als die Löwen, die zudem die beste Schussquote (11,7 %) und das zweitbeste Powerplay der Liga (22,69%) stellen. Hinter Topscorer Cody Kunyk (12 T, 19 A, 31 P) erzielten fünf weitere Spieler (Brace, Matushkin, Rowney, Cramarossa und Bokk) schon über 20 Punkte.
Auch in Unterzahl stehen die Löwen nicht so schlecht da: Knapp 83 % PK-Quote bedeuten ligaweit Rang 8. Wo also hakt es bei den Löwen aktuell? Die Corsi-Stats zeigen, dass sie bei „even-strength“ (5-gegen-5) am drittwenigsten Schüsse produzieren (gesamt 1.020) und am viertmeisten Schüsse kassieren (1.151). Im Ergebnis zeigt sich hier ein deutliches Missverhältnis (Corsi 46,98 %) oder einfacher formuliert: Die Löwen verbringen außerhalb der Special Teams (zu) viel Zeit in der Defensive, eine entsprechende Zahl an Gegentoren ist praktisch die „logische Folge“.
Düsseldorfs Vorteil diesbezüglich ist allerdings nur minimal und ein Derby folgt ohnehin „eigenen Gesetzen“. Gegen Mannheim unterlagen die Löwen zweimal knapp mit jeweils nur einem Gegentor (4:5 und 2:3), gegen die DEG gewannen die Löwen beide bisherigen Spiele souverän (7:3 und 4:2). Unter der Woche trainierten die Löwen fleißig, aber ausgewogen, um für die nun in hoher Dichte kommenden Spiele vorbereitet zu sein. Und um sich an Weihnachten selbst zu beschenken: Mit Punkten.
Beide Spiele sind bei MagentaSport zu sehen. Für das Heimspiel gegen Düsseldorf gibt es noch Restkarten im Löwen-Ticket-Shop.