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Spielberichte

Keine Ananas trotz breitem Kreuz: Löwen unterliegen in Düsseldorf

Im letzten Spiel der Saison 2023/24 und dem letzten Spiel der Karriere von Brett Breitkreuz unterliegen die Löwen Frankfurt in Düsseldorf mit 1:2.

Sommerhockey zum Saisonende? Klingt eigentlich absurd, sind doch die letzten Partien einer Spielzeit in der Regel die wichtigsten. Doch wenn Sieg oder Niederlage aufgrund der Tabellenkonstellation praktisch ohne wirkliche Bedeutung sind, dann ergeben sich solche Spiele wie zwischen Düsseldorf und Frankfurt am 52. und letzten Spieltag der PENNY DEL. Vor einer großen Kulisse von 13.102 Zuschauern im PSD Bank Dome siegte die gastgebende DEG gegen die Löwen mit 2:1. Für die Löwen traf Chad Nehring, im Tor verbuchte Julius Hudacek 24 Saves.

Der Preis ist heiß

Um es vorwegzunehmen: Ja, es war heute ein eigenartiges Spiel. Nicht etwa, weil keine Mannschaft gewinnen wollte – dies schließt schon die Mentalität eines jeden Leistungssportlers aus. Wohl aber, weil beide Teams wussten, um was es heute noch geht: nämlich um nichts mehr als Tabellenplatz 11 oder auch die ultimative „goldene Ananas“.

Auf beiden Seiten und in fast allen Belangen fehlte die berühmte "letzte Konsequenz". Und so ergaben sich immer wieder ungewöhnlich einfache Gegenzüge und Dritteleintritte, die dann aber auch wieder eher „schlampig“ zu Ende gespielt wurden. So verwundert es wenig, dass es bis zur 43. Minute dauerte, ehe das erste Tor der Partie fiel. Ein schlecht ausgeführter Wechsel der Löwen bescherte der DEG einen 3-gegen-1-Konter, an dessen Ende Kevin Clark die perfekte Vorlage von Victor Svensson zum 1:0 nutzte.

Torschuss-Jeopardy

Chancen für frühere Treffer gab es indes genug. Am ehesten hätte Dominik Bokk in den Schlusssekunden des 2. Drittels die Führung für die Löwen besorgen „müssen“, als er mit Julian Napravnik einen 2-gegen-1 Konter lief. Nach einem Doppelpass hatte Bokk am kurzen Pfosten das offene Tor vor sich, tippte die Scheibe aber am Gehäuse vorbei.

In der 15. Minute war es ebenfalls dieses Duo, als sich Bokk stark aus der neutralen Zone durch die gesamte Düsseldorfer Abwehr schlängelte und Nebenmann Napravnik bediente. Dessen Snap-shot aus wenigen Metern geriet aber zu zentral, so dass der perfekt positionierte Hendrik Hane im Tor der DEG weniger Mühe als nötig hatte, um den Abschluss zu parieren.

In Bezug auf die Gefährlichkeit der Abschlüsse waren die Löwen der DEG überlegen. Zwar generierte Düsseldorf bis zur zweiten Pause mehr Abschlüsse (42 ggü 35) als die Löwen und kam auch zu mehr Schüssen aufs Tor (21 vs. 17)- doch „zwingendes“ war selten dabei.

Offene Handgelenkschüsse aus der Halbdistanz wie von O’Donnell (8.) oder Ehl (17.) brachten Julius Hudacek im Tor der Löwen nicht in Bedrängnis. Kritischer wurde es bei einem von Kevin Clark abgefälschten Schlagschuss (19.), der aber am Tor vorbeistrich. Einen „big-Save“ zeigte Hudacek in der 21. Minute, als ein Scheibenverlust der Löwen an der eigenen blauen Linie Adam Payerl zu einem Alleingang einlud, Hudacek aber mit einem starken Reflex parierte.

Julius Hudacek begann auch die heutige Partie und startete damit seit seiner Verpflichtung im Januar jedes Spiel der Löwen. Nach 58:26 min Spielzeit standen für ihn 24 Saves und eine Fangquote von starken 92,31 % zu Buche.

Hopp oder Topp

Im Tor der DEG stand heute Back-Up Hendrik Hane, der zwar nicht häufiger, aber dafür mehr im Mittelpunkt des Geschehen stand als Löwen-Goalie Hudacek. Wobei er -genau genommen- bei den besten Chancen der Löwen gar nicht involviert war (siehe Chance Bokk).

In der 21. Minute beamte Eugen Alanov einen Laser aus dem linken Bullykreis an Hane vorbei, traf aber nur den Pfosten. Einige Minuten später wollte weder ein Tip von Brett Breitkreuz über die Torlinie, noch der Rebound von Carter Rowney, dem die Scheibe über die Kelle hoppelte (25.).

So waren es die verpassten Gelegenheiten der Löwen, die es Düsseldorf ermöglichten in der 23. Minute in Führung zu gehen. Und rund neun Minuten später auf 2:0 zu erhöhen: Wieder einmal kam Düsseldorf zu einem Konter, den Adam Payerl diesmal vollstreckte, indem er Hudacek die Scheibe durch die Beine legte (52.).

Ruck Zuck

Doch die Löwen fanden postwendend eine Antwort: Nur 58 Sekunden später verkürzte Chad Nehring auf 2:1. Wieder einmal vertraute Löwen-Headcoach Franz-David Fritzmeier in einer kritischen Phase seiner 4. Reihe um Nehring, Breitkreuz und Alanov. Und die drei „erfahrenen Hasen“ zeigten ein weiteres Mal ihre überragende Form aus den letzten Saisonspielen. Gemeinsam verhinderten sie ein Zone-Clearing der DEG, setzten sich im Slot fest. Einen Querpass von Breitkreuz zimmerte Chad Nehring dann zum Anschluss in die Maschen (53.). Leider blieb dies der einzige Treffer der Löwen an diesem Abend, obwohl Brett Breitkreuz zwei Wechsel später noch einmal eine gute Gelegenheit hatte, den Rebound aber nicht ganz so wie gewollt kontrolliert bekam und die Scheibe deshalb knapp am Tor vorbeilegte.

Im letzten Spiel seiner Karriere wäre der Ausgleich in der Schlussphase der perfekte Abschied für Brett Breitkreuz gewesen. Jedoch hatten „die Götter“ anderes im Sinn. So war es an den Fans Breitkreuz nach der Schlusssirene mit einem Dankesbanner und lautstarken Gesängen die letzten Momente seiner Karriere auf dem Eis zu bescheren.

Ausblick

Mit der 52. Partie der Saison ist die Spielzeit 2023/24 für die Löwen Frankfurt beendet. Und so gibt es nur noch einen Event, auf den hinzuweisen ist: Die Saisonabschlussfeier der Löwen beim Autohaus NIX (Hanauer Landstraße 429). Ab 13.00 Uhr (Einlass) empfangen die Löwen ihre Fans. Und nicht nur der Eintritt ist frei: Dank Rewe Bernd Kaffenberger, Stefan Dabruck Management und Reisemobile Rhein-Main gibt es zudem 2.00 Liter Freibier. Wenn das kein Grund ist, den Sonntags-Kaffeeklatsch einmal zu verlegen…

 

Düsseldorfer EG – Löwen Frankfurt 2:1 (0:0, 0:0, 2:1)

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