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Spielberichte

Grizzlys als "Ausschussware": Löwen triumphieren in Wolfsburg mit 7:1

Ein souveräner Auftritt beim EHC Wolfsburg sichert den Löwen Frankfurt drei wichtige Punkte im Kampf um die Play-Offs.

Wolfsburg (DJ) – Drittes Spiel in fünf Tagen- und nach der Partie vom Freitag gegen Nürnberg wieder eine enorm wichtige Partie gegen einen direkten Konkurrenten um die Top-10-Plätze. So schwer sich die Löwen zuhause gegen IceTigers und erst Recht gegen die Haie taten, so eindeutig und fast schon gemütlich verlief das Gastspiel am 41. Spieltag der laufenden PENNY DEL-Saison in der schwach gefüllten EisArena in Wolfsburg. Mit sage und schreibe 7:1 schickten die Löwen Frankfurt die Wolfsburger an ihrem „VW-Aktionsspieltag“ zurück an die Fließbänder. Wilkie, Lobach (in Unterzahl), Bokk, Brace, Welinski, Napravnik und Rowney trafen für die Löwen. Im Tor hielt Cody Brenner 28 Schüsse (96,55 SV-%). Mit den drei enorm wichtigen Punkten rückten die Löwen wieder in unmittelbare Schlagdistanz zu den Plätzen für die erste Play-Off-Runde.

Einmal durchmischen, bitte

Ohne drei Stammkräfte reisten die Löwen zum ungewohnten Dienstagstermin in die VW-Metropole nach Wolfsburg- und so sei an dieser Stelle in bester Fussball-Spielberichtsmanier  erst einmal die Aufstellung in den Fokus gerückt: Linus Fröberg und kurzfristig auch „Speedster“ Markus Schweiger fehlten den Löwen krankheitsbedingt. Da Eric Brown im Sturm entsprechend dringend benötigt wurde, blieb Goalie Jussi Olkinuora als überzähliger Ausländer in Frankfurt.
Nach zwei Starts in Serie erhielt Thomas Greiss eine kleine Pause, Cody Brenner startete die Partie in der EisArena.

Durch die Ausfälle im Sturm rührten die Löwen-Coaches die Formationen einmal komplett durcheinander: Zu Rowney und Wilkie in der ersten Reihe rückte Julian Napravnik, der sich in den vergangenen Wochen in großer Spiel- und Slalomlaune zeigte und bei egal welchem Gegner für mächtig Turbulenzen in der Defensive sorgte. Seine Position neben Pfaffengut und Brace besetzt heute Eric Brown, dahinter centerte Burns eine Shutdown-Formation mit Lobach und Cimmerman. Carter Proft, Dominik Bokk und Verteidiger Markus Lauridsen agierten in der 4. Reihe.

Ein Schuss, ein Treffer, ein Toröffner

Das alles kann an dieser Stelle ausgebreitet werden, da die Ereignisse auf dem Eis recht schnell erzählt sind, denn: Den Löwen gelang praktisch alles, Wolfsburg nichts. Und beides ist in keinster Weise übertrieben. Beweis gefällig: Nach zwei Dritteln und 22 zu 17 Torschüssen (tatsächlich sogar für die Löwen) stand es 7:0 für Frankfurt. Sieben zu Null. Und das, obwohl Wolfsburg zwei Minuten mehr Puckbesitz hatte.

Wie oft schon diese Saison hatten die Löwen in einem ganzen Spiel kaum mehr Schüsse, aber nicht halb so viele Treffer. Wie oft schon mussten die Löwen arbeiten, fighten und selbst das Glück erst besiegen, ehe eigene Treffer gelangen.

Heute traf Chris Wilkie schon mit dem ersten Schuss. Unbedrängt durfte er auf der rechten Seite, bedient von Carter Rowney, in Richtung Tor ziehen, abziehen und der Puck im Gehäuse einziehen. Perfekt halbhoch platziert zwischen Innenpfosten und Dustin Strahlmeiers Stock (4.).

Womöglich hätte die Partie einen anderen Lauf nehmen können, hätte Timo Ruckdäschel im Wechsel zuvor nicht den Pfosten von Brenners Tor sondern zum 1:0 für die Grizzlys. Hatte er aber nicht.

So stoppten nicht einmal zwei Strafen gegen Carter Rowney (12.) und Nathan Burns (15.) die Löwen. Im Gegenteil: Während Burns Strafe‘ traf Dennis Lobach gar in Unterzahl zum 2:0 (16.).

Wer will nochmal, wer hat noch nicht?

Und dieser Treffer schien die Wolfsburger Moral früh fundamental zum Rosten gebracht zu haben. Denn eine Neuausrichtung, um den Geschehnissen auf dem Eis eine andere Richtung zu geben, war nicht zu erkennen. Dies allerdings auch bedingt durch zwei Faktoren: Die Frankfurter Defensive zeigte sich heute fast immer gut sortiert und positioniert und endlich auch kompromisslos im Klären der Zone. Und dann war da auch noch Cody Brenner im Tor, der bis zur 53. Minute alle Versuche der Grizzlys zu Nichte machte und den Wolfsburgern spätestens im Laufe des zweiten Drittels den Zahn zog.

Währenddessen schossen sich die Löwen offensiv warm- und zwar quer durch alle neu formierten Sturmreihen: Dominik Bokk tippte einen Distanzschlenzer von Andy Welinski zum 3:0 ab (23.), danach versenkte Cam Brace eine großartige Vorlage von Eric Brown, der zwei Verteidiger und Goalie Strahlmeier narrte, ehe er vor dem Tor quer zum offenen Brace ablegte und dieser das 4:0 markierte (28.).

Für einen frustrierten Strahlmeier war danach Schluss, Hannibal Weitzmann übernahm für ihn. Für einen Wake-Up-Call taugte dieser Wechsel von Grizzlys Head-Coach Mike Stewart aber auch nicht, denn Weitzmann erging es nicht besser als seinem Vorgänger.

Einen weiteren abgefangenen Klärungsversuch brachte Andy Welinski postwendend mit seinem gern verwendeten „Todesschlenzer“ gen Tor- und diesmal trudelte die Scheibe auch ohne Hilfe einer Kelle ins Netz, der Premierentreffer für Welinski in der PENNY DEL (33.).

Julian Napravnik mit einem perfekt platzierten Handgelenksschuss bei einem zwei-gegen-zwei Gegenzug (35.) und Carter Rowney im Rebound (39.) entschieden die Partie mit dem 6 und 7:0 vor der zweiten Pause.

Im Schlussdrittel passierte außer dem Wolfsburger Ehrentreffer durch Darren Archibald (53.) wenig Nennenswertes.

Ausblick

Schon am Donnerstag (30.1.2025) geht es für die Löwen zum vorgezogenen 42. Spieltag nach Iserlohn. Spielbeginn am Seilersee ist um 19.30 Uhr. Am Sonntag (2.2.2025) empfangen die Löwen dann die Straubing Tigers in der NIX Eissporthalle (ab 14.00 Uhr). Karten für diese Partie gibt es natürlich im Löwen Ticket Shop. Und selbstverständlich überträgt MAGENTA SPORT alle Partien live und in Farbe.

 

Grizzlys Wolfsburg – Löwen Frankfurt 1:7 (0:2, 0:5, 1:0)

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