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Spielberichte

Es ist vollbracht! Löwen sichern sich den Klassenerhalt in Ingolstadt

Eine erstklassige Leistung des gesamten Teams führt die Löwen Frankfurt in Ingolstadt zu einem 4:1-Auswärtssieg.

„Mission accomplished“: Ein 4:1-Auswärtssieg sichert den Löwen Frankfurt am 50. Spieltag der laufenden PENNY DEL Saison drei weitere Punkte auf ihrem Konto und - verbunden mit der gleichzeitigen Niederlage der Augsburger Panther gegen Bremerhaven - den Klassenerhalt in der PENNY DEL. Vor 4482 Zuschauern in Ingolstadts Saturn-Arena zeigten die Löwen ein „perfektes Auswärtsspiel“ mit einer starken Defensivleistung, opportuner Offensive und einem (fast) unüberwindbaren Torhüter Julius Hudacek (27 Saves). Ein „full team effort“ über 60 Minuten und Tore von Eugen Alanov, Maksim Matushkin und Cameron Brace (2 Tore) sicherten den Löwen den wohl wichtigsten Sieg der Saison.

Defensive mit Happy End

Löwen-Head-Coach Franz-David Fritzmeier vermochte seine Glückseeligkeit nach dem Spiel optisch vermeiden zu können – innerlich aber dürfte er über beide Ohren gegrinst haben. Nachdem es gegen München für die Trainer noch einiges zu hadern gab, zeigten die Löwen in Ingolstadt genau zum richtigen Zeitpunkt ein Auswärtsspiel, wie es sich Fans und Verantwortliche kaum besser hätten wünschen können.

Defensiv enorm stark und in Julius Hudacek mit einem Goalie, der den mitgereisten rund 200 Fans mit jeder Spielminute und jeder vereitelten Ingolstädter Torchance irgendwie das Gefühl gab, heute unüberwindbar zu sein. Am Ende blieb er das zwar nicht, aber dank der Offensive, die ihre Tore zu den genau richtigen Zeitpunkten erzielte, blieb der einzige Treffer des ERCI durch Ex-Löwen Leon Hüttl (52.) nicht mehr als eine Randnotiz.

Genau 32 Sekunden später zog Cameron Brace über rechts unaufhaltsam ins Drittel der Panther und versenkte den Puck zum 3:1. Noch bevor Hüttls Treffer den Effekt eines möglichen Momentum-Swings auf das Eis bringen zu können, besorgte Brace den extrem wichtigen „Versicherungs-Treffer“- und das in einer Art und Weise, die niemand hätte erahnen lassen, das Brace zuletzt doch einige Ladehemmung plagten. Aber wen interessiert dies, wenn er dann trotz penetranter Verteidigung seines Bewachers die kleine Lücke über Panther-Goalie Michael Garteigs Schulter fand, die er Brace gönnte, indem er (zu) früh im Butterfly auf den Knien war und der Löwe genau dorthin traf, „where momma hides the cookies“.

Brace krönte sein Spiel durch ein Empty-net-goal zum 4:1 in der letzten Spielminute. Nach einem Puckgewinn im eigenen Drittel versenkte er den Puck von der Mittellinie.

Hu-Hu-Hu-da-cek!

Bis zu diesem letzten Treffer war die Partie zwischen Ingolstadt und Frankfurt eng und umkämpft, mit optischen und statistischen Vorteilen für die Hausherren. Dass sich diese nicht auf der Anzeigentafel niederschlugen war auf die heute kollektiv starke Defensive der Löwen und vor allem Goalie Julius Hudacek zurückzuführen.

Hudacek begann auch das heutige Spiel, nachdem er am Dienstag gegen München gegen Spielmitte von Marvin Cüpper ersetzt wurde. Von einer etwaigen Ermüdung nach seinem 14. Start in Serie war zu keiner Sekunde des Spiels etwas zu sehen.

Im ersten Drittel machte es Hudacek seine Verteidigung noch vergleichsweise leicht: Nur 4 Torschüsse (bei insgesamt 10 Abschlüssen) kamen bis zum Torhüter der Löwen. Und die Versuche, vorwiegend aus der Distanz, zu entschärfen stellen Hudacek vor keine allzu schweren Aufgaben. Im Slot war die Löwen-Defensive kollektiv griffig, präsent und lies erst gar keine Abschlüsse zu.

Zwar änderte sich dies im 2. Drittel, als die Panther - auch begünstigt durch zwei Powerplays nach Strafen gegen Bicker (23.) und Matushkin (27.) - binnen neun Minuten das 4:9 Torschuss-Defizit aus dem 1. Drittel auf 12:9 drehten.

Doch so ganz zwingende Torchancen waren auch in dieser Phase selten. Glück hatten die Löwen nur bei Leon Hüttls Pfostentreffer (20.) und dem ersten Wechsel nach der Pause, als vier Löwen im Torraum gepinnt waren und den Puck nicht klären konnten und erst ein Einfrieren der Scheibe durch Julius Hudacek die Situation entschärfte.

4 Reihen für ein Halleluja

Beide Teams agierten von Beginn an mit viel Tempo und einem hohen läuferischen Aufwand. So drungen Panther und Löwen immer wieder erfolgreich ins Drittel des Gegners ein, dort allerdings verpuffte der Dampf weitestgehend. Saubere Kombinationen bis zum Tor gelangen beiden Teams praktisch nicht, da die gegnerischen Defensivreihen gut standen und fast ausschließlich Schüsse aus der Distanz zuließen.

Zum Glück für die Löwen gelang es Eugen Alanov in der 16. Minute genau solch einen Distanzschuss von Maksim Matushkin vor dem Tor entscheidend abzufälschen, so dass die Scheibe zum 1:0 für die Löwen im Netz zappelte. Erneut besorgte damit einer Formation der „Bottom-6“ einen immens wichtigen Treffer: Zuvor hatten Brett Breitkreuz und Chad Nehring ein Ingolstädter Zone Clearing verhindert, den Puck in Zweikämpfen an der Bande behauptet und so die ganze Situation erst ermöglicht.

Im 2. Drittel traten die Löwen offensiv vor allem in den Minuten nach dem Powerbreak in Erscheinung. Im darauffolgenden Wechsel pinnten die Löwen Ingolstadt in deren Zone und Nathan Burns war vor dem Tor nur auf Kosten einer Strafe vom Torschuss abzuhalten. Im Powerplay fehlten dann nur Zentimeter zum 2:0: Cody Kunyk bediente den neben dem Tor lauernden Cam Brace mit einem kellengenauen Diagonalpass aus der Hintertorposition, Braces Abschluss klingelte aber nur am Pfosten.

In der 37. Minute scheiterte zudem Julian Napravnik bei einem Konter mit seinem Snap-Shot nach Querpass von Dominik Bokk an Panther-Goalie Michael Garteig.

Ansonsten fanden offensiv vor allem die Panther statt. Bis zur 45. Minute als Maksim Matushkin im Powerplay auf 2:0 erhöhte. Von Carter Rowney bedient rückte „Mörser“ Matushkin von der blauen Linie ein und zimmerte die Scheibe, trotz Sicht für Michael Garteig, in dessen Maschen. Vorausgegangen war dem Powerplay ein starker Wechsel der 4. Reiche um Nathan Burns, Markus Schweiger und Kevin Bicker, die mit einem Puckgewinn in der Defensive das Spiel in Ingolstadts Drittel führten, wo letztlich ein Stockschlag von Fabio Wagner gegen Cam Brace die Strafe verursachte (44.).

Leon Hüttls Treffer, bei völlig verdeckter Sicht für Julius Hudacek aus analoger Position wie zuvor Matushkin, lies für Ingolstadt noch einmal Hoffnung auf einen Punktgewinn im Kampf um Platz 6 erglimmen, eine halbe Minute später erstickte Cam Brace diesen Funken dann aber mit seinem letztlich vorentscheidenden Tor zum 3:1.

Ausblick

Mit dem gesicherten Klassenerhalt und „Pre-Play-Off-Platz“ 10 außer Reichweite (Nürnberg gewann in Düsseldorf) sind die letzten beiden Partien für die Löwen rechnerisch wenig von Bedeutung. Umso mehr kann die Partie am Sonntag (3.3.2024) gegen die noch nicht gesichert erstklassigen Iserlohn Roosters für eine ausgiebige Feierei genutzt werden. Die Partie ist allerdings schon so gut wie ausverkauft. Für alle die im Löwen-Ticket-Shop keine Karte mehr ergattern konnten, überträgt MagentaSport die Begegnung, wie gewohnt, live, in Farbe und bunt.

ERC Ingolstadt – Löwen Frankfurt 1:4 (0:1, 0:0, 1:3)

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