Gefiedertes Wochenende für die Löwen
Bremerhaven: „…Pinguine watscheln“ erfolgreich
18 Punkte nach 9 Spielen und Platz 3 in der Tabelle- in Bremerhaven läuft es nach der erfolgreichen letzten Saison auch in diesem Jahr schon früh „rund“. Beeindruckender als die Punktebilanz ist allerdings die Torestatistik: 33 erzielte Treffer bedeuten Rang 4, nur 15 Gegentore sind gar Ligabestwert. Vor dem vergangenen Wochenende kassierten die Pinguine gar nur 6 Gegentore in 7 Spielen. 3 Shut-outs (2 x Maximilian Franzreb, 1 x Kristers Gudlevskis) und nie mehr als zwei Gegentore waren ein neuer Startrekord in der DEL. Dann folgten allerdings die Partien gegen Berlin und München und gleich neun Gegentore. Beide Mal verloren die Pinguine, gegen RedBull glich das Team von Alexander Sulzer im Schlussdrittel aber ein 1:4 Rückstand aus und eroberte immerhin noch einen Punkt. Trotz der besten Tordifferenz der Liga (+18) liegt Bremerhaven bei den Corsi-Stats praktisch gleichauf mit den Löwen: 50,66% vs. 50,63%. Dazu stellen sie die beste Passquote der Liga (85,19%, Löwen: 83,49%, Rang 3) und -wenig verwunderlich- das beste Unterzahlteam (90,91%, Löwen 82,50% Rang 5). Topscorer an der Waterkant ist aktuell Ziga Jeglic mit 11 Punkten (0 Tore, 1 Assists), bester Torschütze Miha Verlic (6 Tore).
Schwenningen: Schwäne mit Startschwierigkeiten
Das Bild eines vom Wasser aus losfliegenden Schwanes kennt wohl jeder. Und momentan scheint es zur Situation der WildWings zu passen. Letzte Saison das Überraschungsteam, bisher mit nur 8 Punkte auf Rang 11 der Tabelle eher überraschend wenig erfolgreich. Vor allem offensiv hakt es noch beim Team von Ex-DEL Scoring Maschine Steve Walker: Nur Düsseldorf (17) und Straubing (21) erzielten noch weniger Treffer als die „Wings“; allerdings sind auch die Löwen (24 Treffer) nur minimal erfolgreicher. Dennoch überrascht die Zwischenbilanz, denn im Angriff gab es wenig personelle Veränderungen. Allerdings schnappen die neuen Schwäne Matt Puempel und Teemu Pulkkinen noch nicht so zu, wie man sich das vermutlich vorab erhofft hatte.
Defensiv steht die Hintermannschaft um Goalie Joacim Eriksson bei guten 27 Gegentreffern (Rang 6 in der Liga, Löwen 23 GA, Rang 4). Schwach ist Schwenningen bisher vor allem in den Special Teams: Mit nur 10,71% ist das Powerplay das ungefährlichste der Liga und auch die 75% Unterzahlquote sind unterdurchschnittlich (Rang 10). Topscorer sind einmal mehr die Gebrüder-Spink: Tyson und Tylor verbuchten bisher beide je 7 Punkte (3 Tore, 4 Vorlagen).
Löwen Frankfurt: Mit „hessischem Herz“ zurück zum Erfolg
Noch vor einer Woche glänzte die Löwenwelt an dieser Stelle wie frisch polierte Eckzähne. Ein schwacher Auftritt in Augsburg und eine Heimniederlage gegen Berlin später stehen die Löwen zwar immer noch auf Rang 5 (15 Punkte) in der Tabelle, das vergangene Wochenende war aber für Löwen-Headcoach Tom Rowe ein Schritt zurück. Auch wenn die Löwen gegen Berlin wieder in vielen Kategorien ebenbürtig waren und im Spielgeschehen oft mithielten- der Meister zeigte den „neuen“ Löwen die Grenzen auf. Und gleichzeitig das, worauf in den nächsten Spielen wieder geachtet werden muss: Geradliniges Spiel, kein Zögern, in die Zweikämpfe kommen und diese auch gewinnen. Die läuferischen Qualitäten hierzu haben die Löwen längst unter Beweis gestellt.
Seine ersten Spiele werden Goalie Jussi Olkinuora selbst am wenigsten gefallen haben. Dass er nach seiner Verletzung erst einmal entrosten und sich zudem mit seiner Defensive einspielen muss, darf hierbei nicht vergessen werden. Allerdings auch nicht, dass Cody Brenner in seinen bisherigen Spielen überzeugte.
Zulegen wollen die Löwen aber vor allem in der Offensive. 24 erzielte Treffer sind durchaus ausbaufähig, 413 Schüsse insgesamt und davon 226 aufs Tor bedeuten jeweils den drittschwächsten Wert der Liga. Dass dies nicht mehr ins Gewicht fällt, ist der bisher guten Defensive zu verdanken- auf die sich die Löwen natürlich weiterhin verlassen wollen, zumal auf diesem letztjährigen Schwachpunkt auch der Hauptfokus der Spielerverpflichtungen im Sommer lag. Umso wichtiger wird es für die Löwen sein auch im Powerplay wieder an die ersten sieben Partien anzuknüpfen und die Quote von aktuell 21,21% wieder zu erhöhen. Gegen Berlin war Tom Rowe mit dem Überzahlspiel nicht zufrieden und lies teilweise gänzlich neue Akteure und Formationen auflaufen. Dominik Bokks Treffer gegen die Eisbären könnte ihm hoffentlich weiter Aufwind geben, ebenso wären dem immer arbeitenden Julian Napravnik weitere Punkte zu gönnen. Gleiches gilt natürlich auch für Carter Rowney und damit die komplette Topformation der Löwen. Frankfurts Topscorer sind weiterhin der Ex-Schwenninger Daniel Pfaffengut mit 10 Punkten (5 Tore, 5 Assists) und Cam Brace (3 T, 7 A).