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Vorschau

Die Jagd geht weiter: Löwen gegen Düsseldorf und in Straubing

Im Rennen um die Top-Ten-Tabellenplätze der PENNY DEL geht es für die Löwen Frankfurt an den Spieltagen 37. und 38 am kommenden Wochenende zunächst gegen die Düsseldorfer EG (Freitag, 17.1.2025, ab 19.30 Uhr in der NIX Eissporthalle Frankfurt). Am Sonntag, den 19.1.2025 gastieren die Löwen dann bei den Straubing Tigers in Niederbayern (ab 14.00 Uhr, Eisstadion am Pulverturm).

Düsseldorfer EG: Abstiegskampf ist kein Kinderfasching

Für die stolze DEG vom Niederrhein geht in dieser Saison nach wie vor recht wenig zusammen: Immernoch steht das Team von Head Coach Steven Reinprecht am Tabellenende. Aber Vorsicht: In vier der letzten fünf Spielen punktete die DEG, besiegte niemand geringeren als Ingolstadt (4:1) und Berlin (3:2 nV), in Iserlohn und Straubing unterlagen sie erst in Verlängerung bzw. Penaltyschießen. Lediglich am Mittwoch unterlag Düsseldorf in Mannheim mit 0:6.
Mit nur 78 Toren ist die Offensive aus Düsseldorf klar die schwächste der Liga. Die Defensive mit 130 Gegentoren ist zwar ebenfalls nicht gut, allerdings kassierten Augsburg und Iserlohn zumindest ähnlich viele Treffer (zum Vergleich: Löwen 110 GA). Die genannten Teams sind auch in Unterzahl noch schwächer als Düsseldorf, die immerhin einer Quote von 76,85% im Penaltykilling ausweisen und damit kaum schlechter als Straubing oder Ingolstadt dastehen (Löwen: 81,29 %, Rang 5 der Liga). Fast etwas überraschend ist das Powerplay mit 18,37 % ebenfalls auf Rang 10 im Vergleich (Löwen 21,19%, Rang 5).
Die Schwachstelle der DEG ist zweifelsohne das Spiel bei 5-gegen-5 (Corsi: 43,44 %), der Puckbesitz (nur 23,93 %) und das Passspiel: Als einziges Team der Liga, spielt Düsseldorf noch weniger Pässe (9.408) als die Löwen (10.705). Bei der Schussquantität sind die Löwen bekanntlich Schlusslicht der Liga (nur 1550 Abschlüsse, davon 865 aufs Tor), Düsseldorf rangiert unmittelbar vor den Löwen (1632 Abschlüsse, 899 aufs Tor), wobei die DEG nur 8,45% der Torschüsse trifft, die Löwen dagegen 10.98 % (Rang 3 der Liga). Trotz allem gelang der DEG, nach einer 0:3 Niederlage gegen die Löwen im ersten Saisonduell, zuletzt ein 4:3 Erfolg. Dabei führten die Löwen schon mit 3:1, schienen sich dann aber wohl zu siegesgewiss und verloren drei wichtige Punkte, gegen ein Team, dass man als Team mit Ambitionen auf Rang 10 definitiv schlagen muss.  Gleichwohl benötigt natürlich auch Düsseldorf jeden Punkt im Abstiegskampf. Ein heißes Würstchen/Senf-Duell dürfte also vorprogrammiert sein.
Topscorer der DEG ist Brendan O’Donnell (10 T, 16 A = 26 P), gefolgt von Alexander Blank (7 T, 14 A = 21 P), im Tor kann auch Henrik Haukeland dieses Jahr keine besseren Stats als 3,21 Gegentore/Spiel und eine Fangquote von 90,6 % produzieren.

 

Straubing Tigers: Über Davos in die Top-6?

Auf Platz 7 der Tabelle liegend, scheinen die Tigers aktuell etwas hinter ihren Ambitionen gemessen an den Ergebnissen der letzten Jahre zurückzuliegen. Aber zum einen ist man sich im Gäuboden durchaus bewusst, dass die vergangenen Jahre durchaus ziemlich gut liefen und zum anderen sollte man sich nicht täuschen lassen: Der Spengler Cup Teilnehmer Straubing hat ein  Spiel weniger als Köln oder München, liegt aber nur drei bzw. vier Punkte zurück. Und zuletzt siegten die Tigers in Bremerhaven mit 5.4. Straubing ist also nicht weit weg von den Top-4. Was auch wenig verwundert, denn die Zahlen sind durchaus Top-4-würdig: Offensiv sind nur Ingolstadt und Berlin deutlich besser als die Tigers (111 Tore), defensiv dominiert Bremerhaven (64 GA) natürlich weiterhin, Straubings 102 Gegentore bedeuten hier Rang 6, (Ingolstadt 96, Mannheim 97). Bei 5-gegen-5 sind die Bayern mit Ingolstadt das beste Team der Liga, was ein starker Corsi-Wert von 57,15 % unterstreicht. Im Puckbesitz (31,33 %) und den Zweikämpfen (52,45 %) sowie den Abschlüssen (2069) und Torschüssen (1144) sind die Tigers unter den besten Teams der Liga. Die Special Teams zählen allerdings nicht zu Straubings Stärken: 17,59 % im Powerplay und 77,31 % Unterzahlquote sind im Ligavergleich unterdurchschnittlich.
Individuell stehen bei den Tigers Top-Scorer Taylor Leier (11 T, 18 A = 29 P), Josh Samanski (9 T, 18 A = 27 P), Top-Verteidiger Marcel Brandt (5 T, 19 A = 24 P) und Top-Torschütze Danjo Leonhardt (11 Tore) im Fokus. Das Goalieduo aus Zach McIntyre und Florian Bugl teilt sich die Spielzeit nahezu und postet interessanterweise aus sehr ähnliche (mäßig gute) Stats: 89,5 bzw. 89,4 % SV% und 2,57 resp. 2,76 GAA.
Die ersten beiden Saisonduelle gegen die Löwen gingen beide an Straubing (5:2 und 3:2).

 

Löwen Frankfurt: Auf in die Crunch Time!

17 Saisonspiele vor Ende der Hauptrunde stehen die Löwen aktuell auf Rang 11 (47 Punkte) mit einem Punkt Rückstand auf Nürnberg, drei bzw. vier Zähler auf Schwenningen und Wolfsburg. Während Straubing (Rang 7, 56 Punkte), wie beschrieben, eher in Richtung Top-6 wandert, ist für die Löwen rang 8 noch locker möglich. Wichtig hierfür wären natürlich Punkte- gerade in den Spielen gegen die Teams im Tabellenkeller. Umso ärgerlicher, dass die Löwen am vergangenen Sonntag zwei Zähler in Augsburg liegen ließen.
Grundsätzlich sind die Löwen seit Weihnachten aber gut in Fahrt: Außer gegen München (4:5 Niederlage) punkteten die Löwen in sechs von sieben Partien, viermal gewann das Team von Head Coach Tom Rowe. 97 erzielte Tore bedeuten Rang 11 in der Offensive, 110 Gegentore Rang 10. Offensiv waren die Löwen diese Saison noch nie ein „Powerhouse“ und die Niederlagenserie im Advent ließ auch die Defensivzahlen fallen. Umso wichtiger ist die Tendenz der letzten Spiele in denen die Löwen „nur noch“ 3 Gegentore pro Spiel kassierten (ggü 4,375 vor Weihnachten). Somit ist die Hypothese für die Offensive deutlich geringer. Damit die Zahl der Gegentore noch weiter zurückgeht, wurde unter der Woche die „Weiterverpflichtung“ von Ex-NHL Goalie Thomas Greiss bekanntgegeben. Mit Greiss verfügen die Löwen nunmehr über ein starkes Goalietrio- nicht nur um bei Verletzungen abgesichert zu sein, sondern auch, um den Coaches die Möglichkeit zu geben, je nach Gegner, den „passenden“ Torhüter aufzubieten.
Gleichzeitig wäre es für die Löwen wichtig, ihre Gegner wieder mehr in deren eigener Zone zu beschäftigen. Gegen Mannheim und München gelang dies gut, bzw. deutlich besser als zuletzt gegen Schwenningen und Augsburg. Wild Wings und Panther verbuchten deutlich mehr Abschlüsse, Schüsse und Zeit in der Offensive als die Löwen, so dass -rein statistisch gesehen- die Gegentore fast nur logische Folge sind. Mindestens gegen Schlusslicht Düsseldorf sollten die Löwen diese Tendenz umkehren, um die Siegchancen zu erhöhen. Ob selbiges gegen starke Straubinger gelingen kann, bleibt abzuwarten.
Nach einiger Zeit des Findens „klickten“ die Offensivreihen der Löwen hinsichtlich ihrer Scoring-Ausbeute zuletzt recht gut. Mindestens drei Reihen sind in der Lage den Gegner nicht nur zu beschäftigen, sondern auch für Torgefahr zu sorgen. Auch das Powerplay funktioniert seit Weihnachten wieder und gibt den Löwen regelmäßig die Chance Tore zu erzielen.
Heiß gelaufen ist zuletzte auch Maksim Matushkin, der mit nunmehr 31P (7 T, 24 A) Topscorer der Löwen ist, gefolgt von Cam Brace (15 T, 13 A = 28 P) und Chris Wilkie (9 T, 13 A = 22P in 20 Spielen). Auch Linus Fröberg (21 P in 23 Spielen) und Carter Rowney (10 Tore) sind mittlerweile voll in Fahrt und wollen ihr Team in die Pre-Play-Offs tragen. In diesem Sinne: Auf geht’s Frankfurt!