Der Aufsteiger fordert den Meister
Frankfurt (SR) – Am Sonntag kommt es im Rahmen des 4. Spieltages der PENNY DEL zum vermeintlich ungleichen Duell zwischen dem amtierenden Deutschen Meister sowie DEL-Rekordchampion Eisbären Berlin und dem Aufsteiger Löwen Frankfurt. Auf dem Papier könnten die Rollen für dieses Spiel nicht klarer verteilt sein. Während der 12 Jahre, in denen sich die Löwen über Regionalliga, Oberliga und DEL2 zurück in die Erstklassigkeit kämpften, gewannen die Hauptstädter allein fünf Deutsche Meisterschaften (2011- 2013, 2021, 2022) sowie 2010 die European Trophy. Auch bei den Etat-Verhältnissen darf man sicher den Vergleich zu David gegen Goliath bemühen.
Sportliche Vorzeichen sprechen interessante Sprache
Betrachtet man den Saisonstart beider Clubs, reibt manch einer sich vielleicht dennoch etwas verwundert die Augen. Sicher, die Tabelle hat nach gerade einmal drei Spieltagen noch relativ wenig Aussagekraft. Während die Frankfurter mit sechs von neun möglichen Punkten für einen Aufsteiger jedoch einen sehr respektablen Start in die Saison hingelegt haben, rangieren die Eisbären mit aktuell gerade einmal einem mageren Pünktchen aus zwei Spielen lediglich auf Rang 13 des Tableaus. Ihr Auftaktmatch verloren die Titelverteidiger zunächst mit 2:4 bei den Nürnberg Ice Tigers, am Freitag fiel dazu der erste heimische Auftritt gegen die Grizzlys Wolfsburg mit 1:2 nach Penaltyschießen eher ernüchternd aus.
Die Löwen dagegen können mit ihrem bisherigen Auftreten im Eishockey-Oberhaus mit zwei 5:2-Erfolgen (in Wolfsburg und gegen Iserlohn) bei einer am Ende unglücklichen 3:4-Niederlage gegen den aktuellen Tabellenführer aus Bremerhaven, durchaus zufrieden sein.
Treffen der Generationen und der Ehemaligen
Während also die Mainstädter eher unbekümmert und mit viel Selbstvertrauen ausgestattet aufspielen dürften, wird der Rekordmeister alles daransetzen wollen, seinen etwas verpatzten Saisonstart gegen den frechen Aufsteiger um Headcoach Gerry Fleming, welcher zwischen 2018 und 2021 selbst als Assistenztrainer hinter der Berliner Bande stand und dabei in seinem letzten Jahr eine Deutsche Meisterschaft gewann, zu korrigieren.
Weiteres Kuriosum auf Seiten der Eisbären: Routinier Frank Hördler (37), der schon gegen die damaligen Lions verteidigte, spielt seit dieser Saison mit Sohn Eric (18) in einer Mannschaft.
Außerdem dürfte es zum Wiedersehen mit Nationalspieler Leo Pföderl kommen, der seinerzeit als Nachwuchsprofi mit einer Förderlizenz ausgestattet, das eine oder andere Spiel für die Löwen in der Oberliga absolvierte. Auch für Liga-Topscorer Dominik Bokk kommt es zu einem Wiedersehen mit alten Teamkollegen, denn der 22-jährige lief in der letzten Saison noch im Trikot der Eisbären auf.
Das Duell Meister gegen Aufsteiger steigt am Sonntag, den 24.09.2022 in der Mercedes-Benz-Arena, Eröffnungsbully ist um 14:00 Uhr. MAGENTASPORT überträgt live ab 13:45 Uhr. Natürlich werden alle Fans auch via Live-Ticker sowie Social-Media-Kanäle der Löwen Frankfurt auf dem Laufenden gehalten.