Auf in den Endspurt: Löwen treffen auf Augsburg und München
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Ausburger Panther: Die Puppen wollen nicht in die Mottenkiste
Wieder einmal stehen die Panther dort, wo sie nach den letzten beiden Saisons eigentlich nie mehr stehen wollten: Am Tabellenende. Lange hielt sich der AEV von Platz 14 fern, aber nachdem sich die DEG zuletzt in der Tabelle nach oben gearbeitet hatte, ist die rote Laterne nun wieder in Schwaben. Aber die Panther werden alles daran setzen, diese in den letzten (für sie nur) neun Spielen wieder abzugeben.
Ärgerlich für das Team von Head Coach Larry Mitchell: Vor der Pause waren die Panther „on fire“. Gegen Straubing, Wolfsburg und Schwenningen gelangen drei Siege in Serie. Mit 41 Punkte stehen die Panther damit zumindest punktgleich mit Iserlohn am Tabellenende. Die Hoffnung auf Punktgewinne lastet beim AEV vor allem auf der Offensive, die mit 113 Toren aus 1197 Torschüssen durchaus „liefert“; auch wenn der Rest der Liga bei 5-gegen-5 (Corsi-% 41,96) und im Powerplay (17,76 %) stärker ist. Größte Schwachstelle der Panther ist die Defensive: Mehr als die 155 Gegentore hat nur die DEG (157) gefangen. In Unterzahl (74,62%) ist nur Iserlohn schwächer. In den Duellen gegen die Löwen gelangen dennoch zwei Heimsiege (4:1 und 2:1n.P.), in Frankfurt gewannen die Löwen knapp mit 4:3.. Top-Scorer der Panther ist aktuell Andrei Hakulinen (8 T, 16 A = 24 P).
EHC Red Bull München: Jackson ist der „Don“
(Fast) Am anderen Ende der Tabelle rangiert der zweite Löwen-Gegner am Wochenende, der EHC München. Dank fünf Siegen in Serie (bei gleichzeitigem Schwächeln von Bremerhaven) schoben sich die Bayern auf aktuell Rang 4 der Tabelle vor, punktgleich mit Mannheim. Münchens Siegesserie begann mit dem Comeback von Erfolgscoach Don Jackson, nachdem Max Kaltenhauser Ende Januar zurückgetreten war. Die Löwen dürften am Sonntag somit ganz andere „Red Bulls“ erwarten, als die aus den vergangenen drei Saisonspielen- in denen die Löwen zwar dreimal unterlagen (2:3, 4:5 n.P., 4:5) aber bei denen es stets knapp war.
Bis zu Jacksons Comeback mäandrierten die Münchner ein bisschen durch die Top-6 der Tabelle. Nie schwach, aber auch nur selten wirklich die Ansprüche der Organisation erfüllend. Nur das Passspiel (München spielt die meisten Pässe und hat auch die beste Passquote (85,57%) der Liga), das auch schon früher eine Stärke aller Don Jackson-Teams war, sieht den EHC an der Ligaspitze. Der Sturm (131 Tore, Rang 4 in der Liga), die Defensive (119 Gegentore, ebenfalls 4.), Corsi-% (52,50%), Abschlüsse und Torschüsse waren solide, aber entwickelten sich erst in den letzten zwei Wochen zu einem Top-4-Team. Kurioserweise ist ausgerechnet das Powerplay, trotz solcher starker Scorer wie Chris DeSousa (23 T, 20 A = 43 P), Taro Hirose (39 P) und Yasin Ehliz (16 Tore) mit nur 17,69% aktuell das schwächste der gesamten Liga. In Unterzahl hingegen ist der EHC mit 82,20% eines der besten Teams, vor allem dank der starken Shut-Down Qualitäten seiner Verteidiger und dem ewigen Mathias Niederberger im Tor.
Löwen Frankfurt: Platz 10 im Visier
Auch für die Löwen lief es vor der Pause, rein statistisch gesehen: in sieben der letzten neun Spiele gepunktet, vier der letzten 5 gewonnen oder auch zuletzt drei Siege in Serie. Liest sich alles gut. Erst Recht, wenn man bedenkt, dass die Löwen mit etlichen erkrankten Spielern zu kämpfen hatten- die entweder geschwächt spielten oder ausfielen. Auch während der Pause hatten die Löwen mit einigen Ausfällen zu kämpfen und stellenweise nur 13 oder 14 Spieler im Training. Wer morgen gegen Augsburg fit sein wird und wie die Coaches die Reihen zusammenstellen werden, wird sich erst am Spieltag zeigen.
Sicher ist: Kevin Bicker wird zurück ins Team kehren. Der junge Flügelstürmer hat seine Verletzung überstanden und wird wieder angreifen und einer Reihe zu mehr Speed auf der Außenbahn verhelfen. Bickers Verstärkung im Sturm dürfte den Löwen nur gut tun, denn hier drückt die Löwen mitunter die Tatze: Wie beim letzten Spiel gegen Augsburg vor einem Monat waren es vor allem der mitunter nur mäßige Offensivdruck, der dem Gegner das verteidigen einfach machte oder die verpassten eigenen Gelegenheiten in der Offensive, die den Löwen das Leben und Punkten schwer machten. Dass ausgerechnet gegen Augsburg, Düsseldorf und auch Nürnberg und Iserlohn Punkte liegengelassen wurden, ärgerte nicht nur die Frankfurter Fans. Entsprechend akribisch arbeiteten Head-Coach Tom Rowe und Co Jan Barta am System der Löwen für den Endspurt. Vor allem offensive Entlastung täte dem Spiel der Löwen gut. Mit 1912 Abschlüssen und 1058 Torschüssen haben die Löwen die schwächsten Werte der Liga und 92 bzw 35 Schüsse weniger als selbst die DEG (lange Tabellenletzter). Die Torquote der Löwen (120 Treffer, = 11,3%) ist zwar gut, die Differenz zwischen expected Goals und Toren (xGF 103 zu 120, Diff: 17 Tore) ist bei den Löwen vergleichsweise positiv hoch. Statistisch ist es also fraglich, mit „so wenigen Chancen“, dauerhaft viele (genug) Tore zu erzielen.
Spannend wird bei den Löwen auch die Frage nach dem Starting Goalie. Thomas Greiss und Jussi Olkinuora waren zuletzt gesundheitlich angeschlagen, Cody Brenner zeigte gute Spiele. Trotz der Niederlage gegen Augsburg zeigte Olkinuora aber in der letzten Partie gegen die Panther eine super Leistung mit 44 Saves. Durch die gesundheitliche Lage werden die Coaches die Aufstellung aber eben leider nicht allein an der gewünschten Spielweise festmachen können, sondern müssen aufstellen, wer fit ist. Umso wichtiger wird der „siebte Mann“ für die Löwen werden. Auf geht’s Frankfurt!