Zum Hauptinhalt springen
Vorschau

Direkte Konkurrenz und Titelaspirant: Löwen treffen auf Nürnberg und Bremerhaven

Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah? Für die Löwen Frankfurt steht am kommenden Wochenende beides auf dem Spielplan: Am Freitag, 2.2.2024, empfangen die Löwen zunächst den tabellarischen und geographischen Nachbarn aus Nürnberg in der Eissporthalle (Spielbeginn 19.30 Uhr), am Sonntag (4.2.24, ab 19.00 Uhr) reisen die Löwen dann in die Ferne des hohen Nordens zum Tabellenzweiten nach Bremerhaven.

Die Löwen liegen aktuell auf Platz 11 der Tabelle (49 Punkte), mit zwei Punkten Rückstand auf Platz 10, und sechs Punkte vor Iserlohn auf Platz 14.

Nürnberg: Play-Off-Team trotz Defensivschwäche?

Punktgleich mit den Löwen liegen die Ice Tigers momentan auf Rang 12 der Tabelle in der PENNY DEL. Im direkten Vergleich sind die Frankfurter den Nürnbergern dieses Jahr deutlich voraus – alle drei bisherigen Duelle gingen an Frankfurt. Zuletzt siegten die Löwen vor knapp drei Wochen in Nürnberg mit 3:1. Auch ihre aktuelle Form mit vier Niederlagen aus den letzten fünf Spielen spricht nicht gerade für das Team von Head-Coach Tom Rowe.

Die größte Schwäche der Franken ist dabei offensichtlich: 151 Gegentore (fast 3,6 GGT pro Spiel / Löwen 133 Gegentore, 3,1 pro Spiel) sind der zweitschlechteste Wert der Liga, nur Schlusslicht Iserlohn kassierte noch zwei Treffer mehr. Mit über 12 % gegnerischer Schusseffizienz sind die Nürnberger das „einladenste“ Team der Liga. In Unterzahl sind die Ice Tigers dabei immerhin Durchschnitt (79,86 % PK-Quote), „nur“ 28 Tore fingen sie in diesen Situationen. Folglich liegen die Nürnberger Probleme vor allem im Spiel bei 5-gegen-5. Diesbezüglich verwundert es fast, dass sie bei den Corsi-Stats (48,93) gar nicht so schlecht dastehen und v.a. auch vor den Löwen (46,99) liegen. Auch in den Zweikämpfen sind die Ice Tigers deutlich besser (52,40 % gewonnen, Rang 4 der Liga), als es Ihre Platzierung vermuten lässt (z. vgl.: Löwen 48,89 %, Rang 9). Offensiv erzielte das Team um Top-Scorer Daniel Schmölz (13 Tore, 17 Assists, 30 Punkte) nur fünf Tore weniger (116) als die Löwen (121).

Bremerhaven: Die Effektivität im Frack

Die Pinguine aus Bremerhaven sind – zumindest statistisch – nahezu der Gegenentwurf der Nürnberg Ice Tigers: Mit nur 96 Gegentoren (2,28 pro Spiel) ist das Team von Trainer und Ex-Löwe Thomas Popisch aktuell Ligaspitze. Selbst so offensivstarke Teams wie Berlin und Mannheim hielten die „Pinguins“ zuletzt bei nur einem Gegentor. Bremerhavens Platz nahe der Tabellenspitze beruht vor allem auf einem überragend erfolgreichen Dezember; im Januar gewannen sie „nur“ vier von neun Partien. Mit einem Spiel und drei Punkten Rückstand auf Spitzenreiter Berlin sind sie dennoch in unmittelbarem Kontakt mit dem Platz an der Sonne. 

Mit 57,50 stellen die Pinguins den Corsi-Topwert der Liga und unterstreichen damit, wie sie Ihre Gegner bei gleicher Spieleranzahl auf dem Eis dominieren. Aber auch im Powerplay (24,83 %) sind sie das Maß der Dinge. Das oft einfach klingende Erfolgsrezept von einer „starken Defensive“ und einer „offensiven Effektivität“- Bremerhaven gelingt es aktuell dies sehr stark umzusetzen. Top-Scorer mit je 42 Punkten sind das slowenische Duo Jan Orbas (16 T, 26 A) und Ziga Jeglic (12 T, 30 A).

Fast ein bisschen kurios mutet es an, dass die Löwen zwei der bisherigen drei Saisonduell gegen das Topteam aus dem Norden gewannen (4:2 und 4:0). Nur in Frankfurts Seuchenserie unterlagen die Löwen im Januar mit 2:3.  

Frankfurt: Leidenschaftliches Punktesammeln

Für die Löwen hat sich an ihrer Ausgangslage im Vergleich zur vergangen Woche fast nichts geändert: Tabellenrang 11, zwei Punkte hinter Platz 10 und sechs Punkte vor dem Abstiegsrang 14. Einzig, dass das Saisonende zwei Spiele näher rückte und nun Düsseldorf anstelle Nürnbergs vor ihnen steht.

Die Formkurve der Löwen hält sich derweil auf ansteigendem Kurs: Am vergangenen Freitag egalisierten sie einen 0:2-Rückstand beim stärksten Heimteam der PENNY DEL in Schwenningen, am Sonntag lieferten sie dem Play-Off-Team Wolfsburg in der Eissporthalle einen engen Kampf. Auch wenn die Löwen hierbei den Kürzeren zogen, wurde abermals deutlich, dass das Team von Head-Coach Franz-David Fritzmeier bis zum Ende kämpft und einen Rückstand erst mit der Unvermeidbarkeit der Schlusssirene akzeptiert.

Natürlich wären weitere Punkte vor allem gegen den direkten Konkurrenten Nürnberg wichtig, bzw. nahezu „Pflicht“. In Anbetracht von Nürnbergs Defensivschwäche hinsichtlich zugelassener Schüsse und daraus fast zwangsweise resultierenden Gegentoren, wird der Frankfurter Offensive gegen die Ice Tigers eine Schlüsselrolle zukommen. Da passt es, dass Dominik Bokk langsam aber sicher wieder warm läuft: Gegen Berlin endete seine persönliche Tore-Winterzeit, gegen Schwenningen traf er den entscheidenden Penalty und auch gegen Wolfsburg traf er (plus ein Assist). Und prompt war auch die gesamte Formation mit Carter Rowney und Julian Napravnik wieder gefährlicher.

Dahinter dürfte in den kommenden Spielen wieder die gewohnte Reihe mit Kunyk, Cramarossa und Brace agieren. In den „Bottom 6“ kehrt Chad Nehring zurück ins Team, nachdem seine Tochter unter der Woche zur Welt kam. Wichtig für die Löwen dürfte außerdem die Produktion des Powerplays sein, welches mit 20 % Erfolgsquote immernoch ein zentrales Element der Frankfurter Offensive ist, v.a. da die Löwen mit 155 Situationen die zweitmeisten Powerplays in der Liga zugesprochen bekamen. Die Top-Scorer der Löwen sind aktuell Cody Kunyk (16 T, 21 A), Maksim Matushkin (16 T, 21 A) und Cameron Brace (13 T 24 A) – alle mit 37 Punkten.

Gegen die effektiven Bremerhavener Pinguine wird der Fokus der Löwen vermutlich mehr auf ihrer Defensive liegen, die dem Gegner vom Sonntag möglichst wenig gute Abschlusschancen gönnen sollte. Freilich eine Binsenweisheit, aber gegen Bremerhaven (noch) wichtiger als gegen die meisten anderen Teams. Zumal sich in der Liga mittlerweile herumgesprochen haben dürfte, dass mit Julius Hudacek nun ein richtig guter Goalie im Kasten der Löwen steht.

Und Bremerhaven wird seine Stärken und Schwächen genau studiert haben. Die Vermeidung von Strafen gegen die in den Zweikämpfen und auch dem Powerplay starken Pinguins wird eine weitere Herausforderung für die Löwen an der Waterkant. Punkt(e) aus diesem Spiel wären ein dickes Ausrufezeichen im Saisonendspurt.

Karten für das Heimspiel gibt es wie immer im Löwen-Ticket-Shop.